Malangebot für junge Flüchtlinge

Erkrath · Collagen basteln, Aquarelle anfertigen und einfach der Kreativität ihren Lauf lassen, dies dürfen seit mittlerweile fünf Wochen junge Flüchtlinge in der Begegnungsstätte der Caritas an der Gerberstraße.

 Ralf Buchholz und Petra Hanten bieten einen Malkurs für Flüchtlingskinder an.

Ralf Buchholz und Petra Hanten bieten einen Malkurs für Flüchtlingskinder an.

Foto: tb

Initiiert wurde dieses Angebot vom Erkrather Künstler Ralf Buchholz. "Ich habe das Flüchtlingscafé in der Gerberstraße besucht und mir spontan Gedanken zu einem Angebot für Kinder gemacht. Wie kann man den jungen Menschen ein wenig den Alltag versüßen und sie aus ihrem tristen Leben im Flüchtlingsheim weglocken?", dachte sich Buchholz. Die Idee nach einem Nachmittag voller Kunst lag bei dem Künstler nah. "Seitdem sind die tollsten Werke entstanden. Wir treffen uns immer dienstags in der Zeit von 16 bis 18 Uhr in der Begegnungsstätte." Unterstützung erhält Buchholz von Petra Hanten. "Ich habe von der Idee eines solchen Angebots beim Stammtisch "Runder Tisch für Erkrath" gehört und wollte mich engagieren", erinnert sich die Erkratherin. Seitdem bildet Petra Hanten gemeinsam mit Ralf Buchholz das "malerische" Duo. "Wir liefern den Kindern Anregungen, was sie malen könnten. Die Entscheidung mit welchen Materialien sie arbeiten oder was für Motive entstehen, liegt aber bei den Jungs und Mädchen persönlich."

Charlotte Hanten (11) begleitet ihre Mutter regelmäßig zum Malangebot. "Ich komme gerne mit, weil ich gerne male. Aber auch weil ich sehe, wie gut die anderen Kinder malen können. Ein Junge zum Beispiel, der konnte richtig gut zeichnen", weiß die Schülerin. Mittlerweile hat die Begegnungsstätte das Angebot sogar im monatlichen Programmheft aufgenommen. Auch in den Flüchtlingsunterkünften in Unterfeldhaus und Hochdahl hängen Einladungen aus. "Es werden wöchentlich mehr Teilnehmer, das freut mich sehr", so Buchholz. Zum Ende des Jahres möchte der Künstler eine Vielzahl der Werke in der Begegnungsstätte ausstellen. "Wenn die Räume im kommenden Jahr noch zur Verfügung stehen, geht das Angebot natürlich weiter. Mit der Ausstellung möchte ich die Wertschätzung dieser Bilder hervorheben. Die Kinder machen sich Gedanken über das was sie malen. Es entstehen Bilder mit Booten, Händen, Herzen. Ob sie dabei unterbewusst ihre Vergangenheit bearbeiten kann ich natürlich nicht sagen, dazu bin ich nicht berechtigt. Aber das Angebot hilft auf jeden Fall dabei, Barrieren zu sprengen", ist sich der Künstler sicher.

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