Es hat sich ausgeschmust!

Erkrath · Uneinsichtige Katzenbesitzer, die ihre Miezen unkastriert und ungechipt vor die Haustür lassen, sollen nach Willen der CDU Erkrath demnächst zur Kasse gebeten werden. In einem Antrag für den Haupt- und Finanzausschuss am 1. September, fordern die Parteimitglieder eine "Verordnung zum Schutz freilebender Katzen in Erkrath".

 Kater (re.) liebt Katze (li.) - doch das kann bei Freigänger-Tieren auch schnell zu Problemen führen. Deshalb fährt die CDU in Erkrath jetzt ihre „Krallen“ aus und fordert eine flächendeckende Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen.

Kater (re.) liebt Katze (li.) - doch das kann bei Freigänger-Tieren auch schnell zu Problemen führen. Deshalb fährt die CDU in Erkrath jetzt ihre „Krallen“ aus und fordert eine flächendeckende Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen.

Foto: nic

(nic) Auf Anregung des Tierschutzvereins Erkrath gibt die CDU die Problematik der unkontrollierten Fortpflanzung von freilebenden Katzen zu Bedenken. "Eine Katze wirft im Durchschnitt zwei Mal pro Jahr zwischen fünf und sieben Welpen. Pro Wurf überleben in der Regel drei Tiere, die sich dann auch vermehren. Nach drei Jahren ist diese Population bereits auf 500 Katzen angewachsen", erklärt Christa Becker vom Tierschutzverein Erkrath. Zu den Vermehrungsproblematik kommen, vor allem bei unkastrierten Katern, Revierkämpfe hinzu, die mitunter schwere Verletzungen nach sich ziehen. "Außerdem können im Zuge der Paarungen Krankheiten übertragen werden." Christa Becker kennt als engagierte Tierschützerin das Leid dieser Tiere. Zusammen mit ihren Vereinsmitgliedern betreut sie zwölf Futterstellen mit 63 heimatlosen und meist unvermittelbaren Katzen.

"Katzen, die zahm sind und eine Vermittlungschance haben, werden von uns kastriert und gechipt, bevor für sie ein neuer Besitzer gefunden wird." Sollte die neue Verordnung in Kraft treten, können Strafgelder von bis zu 1000 Euro auf Katzenbesitzer zukommen. "Entsprechende Verordnungen wurden bereits unter anderem in Essen und Düsseldorf erlassen", so Wolfgang Jöbges von der CDU-Ratsfraktion in Erkrath. Die Tierschützer hätten damit ein adäquates Druckmittel für Tierhalter, die es per se nicht einsehen wollen, ihre Freigängerkatzen zu kastrieren und mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Auf die Stadt kämen keine Kosten zu. Die Kontrolle der Freigängerkatzen übernehmen in erster Linie die Tierschutzvereine. Sie haben in der Regel den Überblick über und den Zugang zu den Tieren. Meist gibt es auch ein entsprechendes Lesegerät, mit denen sie den Mikrochip auslesen können, um das Tier dem Besitzer zuzuordnen. Sollte es zu einem Bußgeldverfahren kommen, schalten sich entsprechend die Ordnungsämter ein. Die Kastration eines Katers kostet zwischen 60 und 70 Euro und die einer Katze um die 110 Euro. Dazu kämen Kosten von rund 35 Euro für das Setzen des Mikrochips. Im Vergleich zu einer Strafe von bis zu 1000 Euro eher ein kleiner Betrag.

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