120 Pädagogen kamen zur Fachtagung "Flüchtlingskinder willkommen! — Herausforderungen und Perspektiven der kulturellen Vielfalt"

Kreis · Über 4.800 zugewiesene Flüchtlinge leben zurzeit im Kreis Mettmann — und täglich steigen die Zahlen. Schulen und Kindertageseinrichtungen stehen vor besonderen Herausforderungen im Umgang mit kaum oder gar nicht Deutsch sprechenden Kindern und Eltern.

 120 Pädagogen kamen zur Fachtagung "Flüchtlingskinder willkommen".

120 Pädagogen kamen zur Fachtagung "Flüchtlingskinder willkommen".

Foto: Kreis Mettmann

Unter ihnen sind auch Kinder, die traumatisiert sind. Zur Unterstützung der Einrichtungen hatte jetzt das Kreisintegrationszentrum Mettmann zu einer Fachveranstaltung mit dem Titel "Flüchtlingskinder willkommen! — Herausforderungen und Perspektiven der kulturellen Vielfalt" ins Kreishaus eingeladen. Der Fachtag stieß auf sehr großes Interesse. Über 120 Pädagogen aus Kindertagesstätten und Grundschulen nahmen teil und konnten viele Informationen und Anregungen mitnehmen.

Die Fachvorträge beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Martin Sahler vom Caritasverband schilderte die aktuelle Situation von Flüchtlingen im Kreis Mettmann und erläuterte die rechtlichen Hintergründe. Dr. Diana Ramos Dehn vom Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf thematisierte die Lebensrealität von Kindern mit Fluchterfahrung und wies darauf hin, dass Traumaerfahrungen früh erkannt und die Kinder fachlich betreut werden müssen. Carsten Vollmers vom Kreisgesundheitsamt stellte in diesem Zusammenhang die Trauma-Clearingstelle vor, die im Kreis Mettmann derzeit aufgebaut wird.

Dort können sich die Pädagogen beraten lassen. Der letzte Vortrag von Dr. Birgit Behrensen vom Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung befasste sich mit der Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Grundschulen mit Flüchtlingseltern. Dabei ging es um praktische Ansätze, den Eltern auf Augenhöhe zu begegnen. Die Begegnung auf Augenhöhe öffnet den Dialog, baut die Beziehung auf und respektiert Unterschiede. Für die Arbeit mit geflüchteten Familien, so das Resumee des Vortrags, bedarf es nicht immer gesonderter Konzepte — hier liefert die langjährige Integrationsarbeit zahlreiche Erfahrungen und erprobte Handlungsansätze, die es für die Arbeit mit Flüchtlingskindern und ihren Familien zu nutzen gilt.

Weitere Informationen gibt es bei Nezihe Erdogdu und Tatiana Ortsis vom Kreisintergrationszentrum, Telefon 02104/99-2156 und 99-2130, E-Mail: integration@kreis-mettmann.de .

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