Und so beginnt das Konzert mit dem Adagio des amerikanischen Komponisten Samuel Barber. Ursprünglich als 2. Satz seines Streichquartetts komponiert, arrangierte Barber das Werk 1938 für Streichorchester. Durch seine emotionale Intensität erlangte das Werk Weltruhm und wurde die bekannteste Komposition von Barber. Es wurde bei Beisetzungen großer Persönlichkeiten gespielt, diente mehrfach (u.a. Sophie Scholl) als Filmmusik und wurde nicht zuletzt am ersten Jahrestag der Anschläge des 11.September in New York aufgeführt, als die Namen der Verstorbenen vorgelesen wurden. Hörer des BBC wählten das "Adagio" 2004 zum "traurigsten klassischen Stück".

Das zweite rein Instrumentale Werk trägt schon die Überschrift "Trauermusik" — eine Komposition für Solo-Viola und Streichorchester von Paul Hindemith. Entstanden ist die "Trauermusik" 1936 anlässlich des Todes von König Georg dem V. Es ist ein kurzes, viersätziges Werk. Auf einen strengen, klagenden Anfangssatz folgt ein alter Tanz, ein Siciliano, der in ein lebhaftes "Vivo" übergeht. Im letzten Satz erklingt der Choral "Vor deinen Thron tret ich hiermit". Paul Hindemith gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ab 1936 wurde die Aufführung seiner Werke als "entartete Kunst" in Deutschland verboten, er wurde gar als "atonaler Geräuschemacher" (Goebbels) bezeichnet. Nicht zuletzt prangerte das NS-Regime öffentlich die jüdische Abstammung seiner Ehefrau Gertrud an.

Mitwirkende sind: Rebekka Maeder, Sopran; Franziska Orendi, Alt; Robert Reichinek, Tenor; Wolf Latzel, Bass Elias Stoel, Knabensolo; Gabriel Bala, Viola; Kantorei Hilden; Collegium Musicum Hilden
Leitung: Dorothea Haverkamp

Ort des Geschehens: Evangelische Kirchengemeinde Hilden, Friedenskirche, Molzhausweg/Ecke Joh.-Seb.-Bach-Straße
Beginn ist um 18 Uhr. Karten gibt es in der Ticket-Zentrale.