Jonglage und mehr Bewegung für einen fitten Geist „Jonglieren schaltet das Gehirn auf on“

Unterfeldhaus · „Jonglieren schaltet das Gehirn auf on“ – unter diesem Motto lädt der Mitmachzirkus Hilden zu Übungsstunden „wie im Zirkus“ ein. Zunächst an fünf Mittwochnachmittagen können Senioren und alle, die nachmittags Zeit haben, verschiedene Zirkusgeräte ausprobieren: Jonglierbälle, Tücher und Keulen, Diabolos, Pois oder Devilsticks.

Leitet seit 27 Jahren den Mitmachzirkus: Christian Meyn-Schwarze.

Leitet seit 27 Jahren den Mitmachzirkus: Christian Meyn-Schwarze.

Foto: Stadt Hilden / Tobias Wobisch?

Das Angebot wendet sich an „Junggebliebene“, die jonglieren lernen und verschiedene fliegende Geräte werfen und fangen werden. Angeleitet werden die Aktiven, die ihren Geist fit halten möchten, von der Übungsleiterin Annika Rasche und Christian Meyn-Schwarze aus dem Team vom Mobilen Mitmachzirkus Hilden.

Die Schnupperstunden für Junggebliebene beginnen am Mittwoch, den 17. Januar, 15 bis 16.30 Uhr und dann alle 14 Tage mittwochs. Treffpunkt ist das „SGBZ – Gesundheitssport“ in Erkrath, Niermannsweg 10.

Wer durch solche Bewegungen sein Gehirn einschalten möchte, der sende eine Mail an die „JonglierZeit für Junggebliebene“

Christian Meyn-Schwarze, meynschwarze@t-online.de.

Hintergrund:

Jonglieren schaltet das Gehirn ein - lernen in jedem Alter

Sehr häufig wird Jonglieren allen Menschen empfohlen, um ihr Gedächtnis und auch die körperliche Geschicklichkeit zu fördern. Jonglieren ist eine Bewegungskunst, die manchmal auch als „Musik für das Auge“ bezeichnet wird, das bedeutet, man jongliert mit beinahe allen Sinnen, denn beim Jonglieren muss das Gehirn Denken, Handeln und Fühlen gleichzeitig verarbeiten. Jonglieren ist daher ganz allgemein betrachtet eine Art der Bewegung, „die das Gehirn einschaltet“.

In den letzten Jahrzehnten hat man sich systematisch mit den gesundheitsfördernden und heilenden Auswirkungen des Jonglierens befasst, wobei Gehirnforscher feststellten, dass Jonglieren die Bildung von Gehirnzellen fördert, und das sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen und Senioren. Jonglieren bildet eine enorme Herausforderung für die visuelle Wahrnehmung, das räumliches Vorstellungsvermögen sowie für die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit sowohl bei jungen als auch älteren Menschen. Nach drei Monaten Training waren zwei Hirnareale von Jongleuren deutlich vergrößert: die Bereichen für das räumliche Wahrnehmen (visueller Assoziationskortex), eine Region, die für das Lernen wichtig ist (Hippocampus), und einen Bereich, der zum hirneigenen Belohnungssystem gehört (Nucleus accumbens).

Wissenschaftler haben sich systematisch mit den gesundheitsfördernden und heilenden Auswirkungen des Jonglierens befasst, wobei man unter anderem festgestellt hat, dass regelmäßiges Jonglieren das Neuronenwachstum sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen und Senioren fördert.

Prävention kann sich lohnen

Es gibt zahlreiche Faktoren, die Demenzerkrankungen begünstigen. Dazu zählen erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und zu hoher Blutdruck. Auch Raucherinnen und Raucher sind mehr gefährdet als andere. Doch wer bewusst und gesund lebt, kann das Demenz-Risiko senken. Eine wesentliche Rolle bei der Vorbeugung spielen eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Genauso wichtig ist es aber, neben Schule, Ausbildung und Beruf Hobbys nachzugehen und den Kontakt zu anderen Menschen zu suchen. Denn das menschliche Gehirn braucht Reize und Anstöße, um leistungsfähig zu werden und zu bleiben. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass körperlich fitte und geistig rege Menschen seltener demenzkrank werden. Vorbeugung lohnt sich also.

Richtige Ernährung für Körper und Gehirn

Mediterrane Ernährung scheint vor Alzheimer und anderen Formen der Demenz zu schützen. Viel Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornbrot sollten deshalb auf dem Speiseplan stehen. Schweinefleisch und Milchprodukte wie fetter Käse und Butter sind dagegen nur in Maßen zuträglich. Wer so auf seine Ernährung achtet, kann in der Regel auf zusätzliche Vitamin-, Folsäure- und Fischölpräparate verzichten.


In Bewegung bleiben

Regelmäßige Bewegung fördert das körperliche Wohlbefinden und bringt das Gehirn auf Touren. Das gilt nicht nur für junge Menschen. Auch Seniorinnen und Senioren sollten Sport treiben, selbst wenn sie bisher keinen Wert darauf gelegt haben. Altersgerechte Angebote gibt es in fast jeder Gemeinde. Wichtig ist es aber auch, die Bewegung in den Alltag zu integrieren. Zum Briefkasten muss niemand mit dem Auto fahren.


Geistige Fitness für das Gehirn

Wer in Beruf und Freizeit geistig rege ist, hat ein geringeres Risiko, später demenzkrank zu werden. Bis weit ins Rentenalter tragen kulturelle Aktivitäten, mathematische Knobeleien oder kreative Hobbys dazu bei, ein gutes Gedächtnis zu bewahren. Aber auch bei alltäglichen Verrichtungen können wir unser Gehirn trainieren. Je früher wir damit anfangen, desto besser.


Soziale Aktivitäten pflegen

Soziale Aktivitäten tragen nachweislich dazu bei, das Demenz-Risiko zu senken. Wer sich regelmäßig mit anderen Menschen austauscht, der fordert das Gehirn auf besonders vielfältige Weise und hält es in Schwung. Die Forschung weiß heute: Je mehr wir unter Leute gehen und uns gemeinschaftlich einbringen, desto größer ist unsere Chance, auch im Alter geistig fit zu sein.

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