Nachlese Natur- und Klimaschutz gehen im Naturschutzzentrum Bruchhausen Hand in Hand

Hochdahl · Am vergangenen Samstag war es endlich so weit: Im Naturschutzzentrum Bruchhausen konnte die neue Photovoltaikanlage offiziell eingeweiht werden. Eingeladen hatte die Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen die mehr als 30 Spenderinnen und Spender, die dieses Projekt erst möglich gemacht hatten.

Einweihung der Photovoltaikanlage am Naturschutzzentrum Bruchhausen.

Einweihung der Photovoltaikanlage am Naturschutzzentrum Bruchhausen.

Foto: Stiftung Naturschutzzentrum Bruchhausen

Dies unterstrich in seiner Begrüßung der Stiftungsvorsitzende Alexander Schulze noch einmal ausdrücklich, denn aus Mitteln der Stiftung wäre eine solche Investition nicht möglich gewesen. Sein Dank ging auch an die Leiterin des Naturschutzzentrums Karin Blomenkamp und ihr Team für die tatkräftige Unterstützung sowie an den Förderverein, der von Beginn an das Projekt konstruktiv begleitet hatte.

Welche Bedeutung die neue Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fast elf Kilowatt hat, verdeutlichte Michael Funcke-Bartz als stellvertretender Stiftungsvorsitzender in seinen Erläuterungen: Als Regionalzentrum für Nachhaltige Entwicklung (BNE) im Land NRW kommt dem Naturschutzzentrum eine wichtige Vorbildfunktion zu, wenn es darum geht, Natur- und Klimaschutz zu verbinden. Mit etwa 12.000 Kilowattstunden benötigt das Naturschutzzentrum im Jahr etwa die Menge an Strom, die drei bis vier vierköpfige Familien im Schnitt im Jahr verbrauchen. Von daher wird die neue Anlage künftig dazu beitragen, die Betriebskosten des Naturschutzzentrums spürbar zu reduzieren.

Fast noch wichtiger sind laut Funcke-Bartz jedoch noch zwei weitere Aspekte: Mit ihrer Lage am Rande des zum Naturschutzzentrum gehörenden Parkplatzes bietet die am Asphaltgarten mit seinen Hochbeeten aufgeständerte Photovoltaikanlage Witterungsschutz für ein „grünes Klassenzimmer“. Ob bei Regen oder starker Sonneneinstrahlung – die transparenten Module der Anlage sorgen für genügend Licht auch an trüben Tagen. Ein weiterer Punkt, den Funcke-Bartz hervorhob, ist die Möglichkeit, den Kinder- und Jugendgruppen am praktischen Beispiel die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage einschließlich des Batteriespeichers veranschaulichen zu können. Wie wirkungsvoll dabei die Überwachung der noch im Testbetrieb laufenden Photovoltaikanlage über das Internet ist, davon konnten sich die eingeladenen Spenderinnen und Spender selber überzeugen: Auf einem Monitor konnten sie genau verfolgen, wie hoch der Anteil des Solarstroms am aktuellen Verbrauch ist und wie viel Strom aus dem Speicher oder aus dem Netz bezogen wird.

Wie stark derartige Informationen auch das eigene Verhalten beeinflussen, dies konnten einige der Besucherinnen und Besucher aus eigener Erfahrung berichten: Inzwischen verlagern sie Aktivitäten mit hohem Stromverbrauch möglichst in die Zeiten, in denen ihre Photovoltaikanlage kräftig Strom produziert. Dass die Einweihung der Photovoltaikanlage kein Anlass ist, sich auf dem Erreichten auszuruhen, auch dies unterstrich Funcke-Bartz. So steht in den Seminarräumen des Naturschutzzentrums eine Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik an und bei der Warmwassererzeugung soll geprüft werden, ob künftig nicht ein Teil des Wärmespeichers mit hauseigenem Solarstrom erhitzt werden kann, um Pellets zu sparen und so Umwelt und Klima zu schonen.

Wie eng Klimas- und Artenschutz zusammenhängen, dies wird auch in Bruchhausen deutlich. Schon jetzt leiden auch dort einige Tierarten wie beispielsweise Amphibien unter heißer und trockener werdenden Sommern, in denen natürliche Wassertümpel und kleine Bäche austrocknen. Umso wichtiger sind daher die künstlich angelegten Teiche des Naturschutzzentrums. Vor dem Hintergrund der immer deutlicher werdenden vom Menschen verursachten Klimaveränderungen hat die Stiftung bereits letztes Jahr die Regenwasserspeicherkapazitäten des Naturschutzzentrums durch eine zehn Kubikmeter fassende neue Zisterne fast verdoppelt. Wer sich über dieses Projekt und noch andere Fragen rund um das Thema Wasser informieren möchte, hat dazu anlässlich des diesjährigen Weltwassertages am kommenden Samstag, den 23. März ab 13 Uhr im Naturschutzzentrum Gelegenheit (mehr Informationen unter https://www.naturschutzzentrum-bruchhausen.de/internationaler-tag-des-wassers-am-22-maerz-2021-vom-wert-des-wassers/ )

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