Willst Du mit mir gehen?

Erkrath · Der Gedanke, der hinter einer 'Patenschaft‘ zu gemeinsamen Spaziergängen steht, ist simpel: Die wenigsten Menschen gehen gern ganz allein spazieren. Das trifft genauso auf jüngere, wie auch auf ältere Menschen zu.

 Das ist die Idee der Paten: Etwas jüngere und fitte Menschen verabreden sich mit älteren, die entweder ungern allein unterwegs sind oder sich allein unsicher fühlen.

Das ist die Idee der Paten: Etwas jüngere und fitte Menschen verabreden sich mit älteren, die entweder ungern allein unterwegs sind oder sich allein unsicher fühlen.

Foto: RG

Ältere Menschen werden darüber hinaus zunehmen unsicherer und wünschen sich auch deshalb eine Begleitung.

Gibt es etwas Schöneres, als wenn sich die Generationen gemeinsam treffen, um bei Spaziergängen ihre Umgebung zu erkunden? Marion Wippermann, Leiterin der Begegnungsstätte Alt und Jung im Johanniter-Haus-Erkrath, kommt aus Essen und kennt von dort das Konzept der Spaziergangspaten, das seit 15 Jahren erfolgreich ist. Inzwischen gibt es dort 102 Paten und 40 Gruppen, die regelmäßig gemeinsam spazieren gehen. Die Idee hat sie jetzt nach Erkrath gebracht und stieß damit auf offene Ohren. Silke Dietz vom AWO-Treff-Hochdahl und Monika Thöne vom Caritasverband für den Kreis Mettmann mit der Begegnungsstätte Gerberstraße sahen sofort Potential für Erkrath. Auch aus Unterfeldhaus ist die Teilnahme bereits sicher. Einem Aufruf an mögliche Paten folgten spontan mehr als 15 Menschen, die gern mit älteren Menschen regelmäßig spazieren gehen möchten. Ein gemeinsames Plakat, das auch in Postkartenform verteilt werden soll, war schnell entwickelt. "Mach mit, werde Spaziergang-Pate — Es tut gut!" lautet der Aufruf. Neben der Suche nach Paten ist es natürlich auch wichtig, dass die Menschen, die sich Gesellschaft bei einem Spaziergang wünschen, davon erfahren. Dafür wird in der kommenden Zeit in Arztpraxen, Apotheken und an anderen Stellen geworben.

Neben der Lust regelmäßig spazieren zu gehen, sollen Paten in der nächsten Zeit mögliche Strecken erkunden und den Zeitbedarf abschätzen, den ältere, nicht mehr ganz so mobile Menschen, dafür brauchen. Es gilt die schönen Flecken der Stadt zu erkunden, in einem Tempo, das Alt und Jung gemeinsam meistern und das auch Menschen mit Rollatoren, Rollstühlen oder auch Demenz nicht zurücklässt. Für letztere Gruppe ist zu Beginn noch die Begleitung durch Angehörige notwendig. Wenn mehr Spaziergangspaten auch eine Schulung mit Demenzerkrankten haben, ist künftig sicher auch eine Begleitung durch Paten möglich. Zum Spazierengehen werden sich Gruppen finden, die immer von zwei Paten begleitet werden. Für Rollstuhlfahrer und Demenzerkrankte ist eine eins zu eins Begleitung erwünscht. Versichert sind die Spaziergangspaten als ehrenamtliche Helfer durch die beteiligten Organisationen AWO, Caritas oder Johanniter, je nach dem, in welchem Ortsteil sie sich als Paten engagieren. Dafür müssen sie nicht Mitglied der jeweiligen Organisation werden. Die ersten Treffen der jeweiligen Ortsgruppen sind im April terminiert, die ersten Spaziergänge für Anfang Mai.

Ob als Pate oder interessierter Spaziergänger: Weitere Informationen gibt es über Silke Dietz, AWO-Treff-Hochdahl, Telefon 02104 948698 oder Monika Thöne, Caritasverband für den Kreis Mettmann, Begegnungsstätte Gerberstraße, Telefon 0211 243553 oder Marion Wippermann, Begegnungsstätte Alt und Jung im Johanniter-Haus Erkrath, Telefon 02104 216010.

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