So etwas darf sich nicht wiederholen

Erkrath/Köln · Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, Annegret Pollmann, ist entsetzt und schockiert über sexuelle Gewalttaten an Frauen und Mädchen in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof und verurteilt diese ebenso wie die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros/Gleichstellungsstellen NRW aufs Schärfste.

 Annegret Pollmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath.

Annegret Pollmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath.

Foto: Christian Knippschild

Pollmann ist ebenso wie etliche Erkrather Bürgerinnen, die bestürzt bei ihr anrufen, das Gespräch suchen oder einen Rat erbitten - entsetzt und schockiert über die massive sexuelle Gewalt zahlreicher mutmaßlicher männlicher Täter gegen Frauen am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht und verurteilt diese frauenverachtenden sexuellen Gewalttaten ebenso wie die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros/Gleichstellungsstellen NRW (LAG NRW) aufs Schärfste.

Neben der Forderung nach lückenloser Aufklärung über die Abläufe der Tatnacht, die Hintergründe der massiven sexuellen und frauenverachtenden und frauendiskriminierenden Gewaltattacken sowie der Ahndung der Straftaten mit voller Härte unserer Gesetze, gilt es nun, diesen Menschenrechtsverletzungen entschieden entgegenzuwirken, damit sich diese widerwärtigen Übergriffe nicht wiederholen und damit sich Frauen gemäß unserer Verfassung gleichberechtigt wie die Männer sicher, unversehrt und frei im öffentlichen Raum bewegen können.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, Annegret Pollmann berät seit vielen Jahren von Gewalt betroffene Frauen, vermittelt sie, wenn dies erforderlich ist, in ein Frauenhaus, arbeitet eng und vertrauensvoll mit der Polizeibehörde und weiteren Einrichtungen und Institutionen zusammen, um den Opfern zu helfen und eine neue, gewaltfreie Lebensperspektive zu ermöglichen. Dieses Ausmaß und diese extreme Form der sexuellen Gewalt an Frauen, noch dazu an einem belebten Platz mitten in einer Stadt, hat es jedoch bislang nicht gegeben.

Um die berechtigten Ängste von Frauen vor sexuellen Übergriffen oder bereits erlebte Belästigungssituationen zu verarbeiten, bietet die Gleichstellungsbeauftragte seit über 20 Jahren mit qualifizierten Trainerinnen spezielle WenDo-Kurse an, das sind Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen. Die Teilnehmerinnen lernen neben effektiven Selbstverteidigungstechniken vor allem, im Alltag Belästigungssituationen und Grenzüberschreitungen mit Klarheit und bewusstem Einsatz von Stimme und Körpersprache zu begegnen. Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen sind durchweg positiv und bestätigen, dass diese Kurse insgesamt im Alltag zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen und zumindest in Einzelfällen Belästigungen oder gar sexuelle Übergriffe einzelner Täter, insbesondere auf wenig frequentierten Wegen ohne "soziale Kontrolle" durch weitere Passanten oder Wohnhäuser verhindern können.

Wichtig ist Annegret Pollmann in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass diese Kurse aber keinesfalls die in unserem Rechtsstaat garantierte Sicherheit und den Schutz ersetzen, der gewährleistet sein muss, damit Frauen sich gleichberechtigt wie Männer im öffentlichen Raum bewegen und aufhalten können.

Interessierte Erkrather Frauen und Mädchen, die an einem WenDo -Kurs in der Region teilnehmen möchten, können sich gerne an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, Annegret Pollmann, unter Telefon 0211/2407-1021 oder per Mail an annegret.pollmann@erkrath.de wenden.

Für Frauen, die Opfer der sexuellen Gewalttaten am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht wurden, besteht die Möglichkeit, sich an die speziell eingerichtete Hotline des LVR, Landschaftsverband Rheinland unter der Telefon 0221/809-6777 zu wenden.

Dort erhalten die betroffenen Frauen Informationen über mögliche Hilfen im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes sowie über das psychologische Hilfsangebot der Traumaambulanzen im Rheinland.

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