"Kultur leben- Horizonte erweitern“

Erkrath · Die Kulturlandschaft einer Stadt macht ihren Charakter aus, verbindet die Menschen und ermöglicht sowohl Bürgern als auch Gästen unvergessliche Momente.

 Sparkassendirektor Wolfgang Soldin, die Preisträger Ruth Ortlinghaus, Monika Krüger, Detmar von Förster und Ralf Buchholz sowie Bundestagsabgeordnete Michaela Noll.

Sparkassendirektor Wolfgang Soldin, die Preisträger Ruth Ortlinghaus, Monika Krüger, Detmar von Förster und Ralf Buchholz sowie Bundestagsabgeordnete Michaela Noll.

Foto: TB

Nicht selten stecken hinter diesen Ereignissen Menschen, die maßgeblich für die Erfolge verantwortlich sind und sich der Kultur verschrieben haben - meist völlig unentgeltlich.
Diese Menschen sollen in diesem Jahr durch den Deutschen Bürgerpreis Beachtung finden. "Kultur hält die Gesellschaft zusammen und verbindet die Menschen miteinander", weiß auch Bundestagsabgeordnete Michaela Noll. Bereits im 13. Jahr unterstützt die Politikerin den größten deutschen Ehrenamtspreis, der bundesweit an Menschen verliehen wird. "Heute widmen wir uns den Preisträgern auf lokaler Ebene", erklärte sie und übergab gemeinsam mit dem Erkrather Sparkassendirektor Wolfgang Soldin die Pokale und Geldpreise an die drei Gewinner der Kategorie Alltagshelden sowie eine Sonderehrung für das Lebenswerk in der Kreissparkassenfiliale in Erkrath an der Bahnstraße.

Platz drei der Kategorie Alltagshelden ging dabei an Ruth Ortlinghaus aus Heiligenhaus. Erst nach ihrer Pensionierung im Jahr 1994 ging es für die engagierte Ehrenamtlerin so richtig los. Heute weist ihre Vita kaum ein Projekt auf, welches nicht in die Tat umgesetzt wurde. Open- Air Kino, Mitbegründerin des Stadtmarketings, Flüchtlingshilfe, Bürgerbusinitiatorin, Steinbeck- Forschung, Buchautorin, Bücherei- Förderverein und vieles mehr. "Kultur verändert das Bewusstsein der Menschen. Ich habe mein Leben dem Theater, der Musik und vor allen den Büchern gewidmet, denn diese sind das Gedächtnis der Menschheit", weiß die Preisträgerin. Prämiert wurde sie dafür mit 200 Euro.

Den verdienten zweiten Platz konnte die Erkratherin Monika Krüger für sich beanspruchen. Die Vorsitzende des Frauenchors Erkrath singt bereits seit Kindesbeinen sn und kann sich ein Leben ohne Musik gar nicht vorstellen. "Musik begleitet unser Leben und Gesang verbindet", ist sich Krüger sicher. Unter Beweis konnte die Vorsitzende des Chores diese Einstellung bereits mehrmals stellen. Seit über 18 Jahren engagiert sich Monika Krüger für den Gesang, ist im Zuge der deutsch/ französischen Städtepartnerschaft engagiert und organisiert wechselseitige Konzerte. Vor zehn Jahren gründete sie den gemischten Chor "Coral Renania", was soviel bedeutet wie "Der Chor aus dem Rheinland". In dieser Chorgemeinschaft reiste Monika Krüger bereits an Ziele wie Brasilien und Afrika und veranstaltete an fernen Orten deutsche Konzerte. Die Preisträgerin durfte sich über ein Preisgeld von 300 Euro freuen.

Der Künstler Ralf Buchholz oder auch "Hans Dampf in allen Gassen", wie Wolfgang Soldin den erstplatzierten Preisträger nannte, ist in Erkrath bekannt wie ein bunter Hund. Mit der Gründung der Künstlergemeinschaft NeanderARTgroup konnte Buchholz die Stadt Erkrath weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machen. Waren es zur Gründung lediglich sieben engagierte Künstler, zählen heute über 40 Mitglieder der Gruppe an. Der Preisträger ist von der entgegengebrachten Wertschätzung allerdings eher überrascht. "ich mache einfach nur Kunst", so Buchholz. Für den Erkrather zählt Harmonie und Akzeptanz innerhalb seiner Reihen, über 30 Kunstausstellungen hat die Gruppe bereits in diesem Jahr auf die Beine gestellt, eine Festausstellung zählt ebenfalls zu den Projekten. So prägnante Projekte wie die Umgestaltung der Autobahnpfeiler aber auch der Erkrather Stromkästen geht auf das Konto des Künstlers. Prämiert wurde der erste Platz mit 500 Euro.
Nachdem im vergangenen Jahr mangels Nominierungen kein lokales Lebenswerk ausgezeichnet werden konnte, konnten in diesem Jahr gleich drei Bewerber ermittelt werden. Die Wahl fiel in diesem Fall auf Detmar von Förster, der bereist seit 55 Jahren Vorstandsarbeit für die Hochdahler Chöre ausübt. Der engagierte Sänger hat all die Jahre besonders der Ehrgeiz angespornt, etwas Großes auf die Beine zu stellen. "Zu Beginn waren wir 20 Männer. Wir konnten gut trinken und schlecht singen", erinnert sich der Hochdahler. Heute sind rund 130 Sängerinnen und Sänger in den Hochdahler Chören vertreten und smoit ist diese Gemeinschaft der größte deutsche Chorverband im Sängerkreis Düsseldorf. Jahreshöhepunkte sind die stets ausverkauften Gala- und Neujahreskonzerte. Detmar von Förster erhielt für sein Lebenswerk ebenfalls 300 Euro.

Info
Über 23 Millionen Ehrenamtler stützen das soziale und gesellschaftliche Leben in Deutschland. Einmal im Jahr würdigen Sparkassen, gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten, sowie Städte, Landkreise und Gemeinden die Arbeit dieser Menschen. Nach der Prämierung auf lokaler Ebene kann es für die Preisträger auch auf Bundesebene weitergehen.

(Lokal Anzeiger Erkrath)
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