Appell: Nicht zustimmen Grüne kritisieren geplante Investitionen der Erkrather Stadtwerke in neue Gaskraftwerke

Erkrath · Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen im Rat der Stadt Erkrath übt scharfe Kritik an der geplanten Errichtung dreier neuer Module für ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk durch die Stadtwerke Erkrath.

Der Beschluss dazu soll im nichtöffentlichen Teil der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates am Donnerstag, 10. November (17 Uhr, Sitzungssaal der Stadtwerke GmbH, Gruitenerstraße 27 am S-Bahnhaltepunkt Millrath) fallen. Die Grünen haben jetzt beantragt, den Tagesordnungspunkt in den öffentlichen Teil zu ziehen und die Vorlage der Geschäftsführung abzulehnen.

Peter Knitsch, Sprecher der Grünen Ratsfraktion: „Während die Geschäftsführung der Stadtwerke GmbH auf Informationsveranstaltungen und in Pressemitteilungen von einem Ausbau der erneuerbaren Energien und einer möglichst raschen „Dekarbonisierung“ der Fernwärmeversorgung in Hochdahl spricht, sollen gleichzeitig acht Millionen Euro in ein neues Gaskraftwerk investiert werden. Das passt nicht zusammen. Die Planung ist ökologisch verfehlt und wirtschaftlich mit erheblichen Risiken für die Fernwärmekunden in Hochdahl verbunden“.

Die Grünen befürchten, dass durch die Anschaffung neuer Gasanlagen mit einer Laufzeit von mindestens 15 Jahren nicht nur die Klimaschutzziele der Stadtwerke und der Stadt insgesamt verfehlt werden, sondern je nach Entwicklung der Gas- und Strompreise auch erhebliche weitere Zusatzkosten auf die angeschlossenen Haushalte in Hochdahl zukommen. Die von der Geschäftsführung propagierte Umstellung des Kraftwerkes auf Wasserstoff spätestens 2030 halten die Grünen für Spekulation.

Peter Knitsch: „Die große Mehrheit der Expertinnen und Experten geht davon aus, dass konkurrenzfähiger grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Energien in den nächsten zehn Jahren nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen wird. Dieser wird dann auch nicht zur Erzeugung von Strom, sondern auf absehbare Zeit in Flugzeugen, LKW und anderen Maschinen, die aus technischen Gründen nicht mit Strom betrieben werden können, Einsatz finden“.

Die Grünen appellieren an die anderen Fraktionen, zum Schutz der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie des Klimas den Vorschlägen der Geschäftsführung am 10. November nicht zuzustimmen. Das Mindeste ist aus ihrer Sicht, dass die Pläne vorab öffentlich vorgestellt und diskutiert werden. Das nun beabsichtigte Verfahren sei intransparent und könne die Bürgerinnen und Bürger in Hochdahl, deren Häuser und Wohnungen an die Fernwärmeversorgung angeschlossen sind, auf viele Jahre hinaus teuer zu stehen kommen.

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