Die Friedensbotschafter

Erkrath · 600 Flüchtlinge leben in Erkrath - die meisten von Ihnen in den vier Flüchtlingsunterkünften. Hausmeister und Betreuer berichten immer wieder von Konflikten zwischen und unter den Bewohnern. Die "Charta für ein friedliches Zusammenleben in Erkrath" soll nun für ein besseres Miteinander sorgen.

 Tanja Mitic, Karl-Heinz Ott (beide Freundeskreis für Flüchtlinge) und Magdalene Hadasch (Flüchtlingskoordinatorin, v.li.), hoffen durch eine Charta in den Flüchtlingsunterkünften für ein friedvolles Miteinander zu sorgen.

Tanja Mitic, Karl-Heinz Ott (beide Freundeskreis für Flüchtlinge) und Magdalene Hadasch (Flüchtlingskoordinatorin, v.li.), hoffen durch eine Charta in den Flüchtlingsunterkünften für ein friedvolles Miteinander zu sorgen.

Foto: nic

(nic) Es ist ein erster Schritt, die freiheitlichen demokratischen Werte Deutschlands im kooperativen Dialog kennenzulernen. "Die Charta umfasst zwölf Punkte, die zum einen Grundrechtsbezüge aufweisen und zum anderen Probleme aufgreifen, die in Zusammenarbeit mit den Bewohnern und Hausmeistern der Flüchtlingsunterkünften und den Ehrenamtlern heraus gefiltert wurden", erklärt Karl-Heinz Ott vom Freundeskreis für Flüchtlinge. Entwickelt wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis für Flüchtlinge, dem Interkulturellem Berater der Stadt Hilden, Mohammed Assila und der Stadt Erkrath. Alle Bewohner, die sich mit den Grundregeln der Charta einverstanden erklärt haben, tun dies freiwillig.

"Sie ist keine Hausordnung. Sie verfolgt das Ziel, die Neuangekommenen an unsere für sie noch fremde Kultur heranzuführen und das friedliche Zusammenleben in den Unterkünften und ihrer Nachbarschaft zu verbessern." Bereits im Juli wurde die erste Charta in der Unterkunft an der Gruitener Straße unterschrieben und gut sichtbar im Haus mit Foto aller Unterzeichner angebracht. Das wird nun auch sukzessive in den anderen Unterkünften geschehen. "Dafür werden die Bewohner zu einem Start-Event eingeladen, bei dem die Grundregeln der Charta besprochen werden. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Punkten erfolgt innerhalb verschiedener Sprachgruppen mit einem Moderator zusammen."

Danach wird ein Multiplikator gewählt, die in regelmäßigen Treffen mit der Stadt die aktuelle Situation in den Unterkünften darstellt. "Hier wird über Probleme gesprochen, mögliche Lösungen erarbeitet und Verbesserungen genannt." Dem Freundeskreis der Flüchtlinge, die das Projekt federführend betreuen, ist es wichtig, dass die Bewohner auf einer freiwilligen Basis aktiv an einem friedvollen Miteinander arbeiten. "Dieser gemeinschaftliche Akt soll das Bewusstsein des Einzelnen über das eigene Handeln innerhalb der Gemeinschaft sensibilisieren und nachhaltigen Denken anregen."

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