Neue Wohn-Serie : Sessel mit Komfort

Gerade in diesen Zeiten, in denen wir ein großes Bedürfnis nach Heimeligkeit und Schutz haben, steigert ein weicher behaglicher Sessel das Wohlgefühl.

In ein gemütliches Wohnzimmer gehört ganz klar auch ein Sessel. Viele klassische Modelle sind heute noch gefragt. Spontan fallen einem fünf verschiedene Sessel-Typen ein. Jeder von ihnen bringt seine eigenen Vorzüge in Sachen Komfort und Funktion mit. Doch was unterscheidet Cocktail-, Club-, Ohrensessel und Co. voneinander?

Der Ohrensessel ist zurück: Was lange als altbacken und unmodern galt, erobert sich seinen Platz wieder. Im Unterschied zu altgedienten Modellen kommen die neuen mit Schwung und Rundungen daher, oft mit Hocker für die Füße, was den Cocooning-Effekt verstärkt. Geblieben ist ein hoher Rücken und nach vorn stehende Ohren. Angefangen hat alles im 17. Jahrhundert. Wohlhabende, britische Herrschaften erkannten, dass ein Sessel mit breitem Kopfende und Ohren an der Rückenlehne mehr Komfort als ein herkömmliches Modell bietet. Insbesondere dann, wenn der Ohrensessel vor dem Kamin stand, schützte er vor zu starker Hitze, aber auch vor Zugluft und Störgeräuschen im Raum.

Entspannung in der Hektik des Alltag ist wichtiger denn je. Das passende Möbelstück: der Relaxsessel, gern auch Fernseh-Sessel genannt. Die hopfhohe Rückenlehne ist verstellbar, so dass individuell die bequemste Position eingenommen werden kann. Derweil liegen die Füße auf dem Fußteil und die Arme auf den Lehnen. Das wohl prominenteste Beispiel ist der Lounge Chair von Charles und Ray Eames aus dem Jahr 1956. Seine ikonische Form dient bis heute als Vorlage unzähliger Nachfolger.

Der Chesterfield Sessel ist Teil einer bekannten Sitzmöbelserie. Seine Geburtsstunde hatte er mutmaßlich im Jahr 1770. Zu jener Zeit soll Earl of Chesterfield einem Möbelbauer den Auftrag erteilt haben, einen komfortablen Sessel zu fertigen, der zugleich einen vornehmen, aufrechten Sitz ermöglicht. Typisch für den Chesterfield ist das Polster aus Lederbezügen in diversen Brauntönen. Besonders sind zudem in Rautenform gelegten Leder-Falten, die mithilfe von markanten Knöpfen an den Holzrahmen geheftet werden. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die breit gebaute, massive Form mit ikonisch geschwungenen, breiten Lehnen.

Was sich zunächst nach moderner Popkultur anhört, hat seine Anfänge in den britischen Gentlemen Clubs der 1930er-Jahre. In den Salons der Herrenclubs sollte es während intellektueller Debatten, beim Lesen oder Rauchen keinesfalls an Komfort mangeln. Den Anspruch erfüllte der Clubsessel mit seinen hohen Armlehnen, einer tief abfallenden Sitzfläche, gemütlichen Polstern und jede Menge Stil. Feinste Lederqualitäten in Brauntönen machten den Clubsessel zum Solisten im Raum.

Den Tag Revue passieren lassen, einen Drink genießen und entspannen: Cocktailsessel erleben derzeit ein starkes Revival – modern interpretiert sorgen sie für einen frischen Retro-Look und erinnern an den Stil der 50er-Jahre. Alt eingesessene Möbeldesigner entwerfen Re-Editionen, zahlreiche Neukreationen zitieren das Design des Mid-Century. Alte Originale werden zu Höchstpreisen verkauft und von Sammlern restauriert. Mit seinen dünnen Beinen und der leicht geschwungenen Rückenlehne gehörte der Cocktailsessel zur Grundausstattung vieler Wohnzimmer – das ideale Möbelstück für Cocktailpartys, den Nachmittagskaffee oder entspannte Runden nach einem Abendessen mit Gästen. Und heute? Möchte man den Glanz vergangener Zeiten aufleben lassen. Natürlich spielen auch praktische Gründe eine Rolle: Lounge- und Cocktailsessel sind bequem und passen in kleine Räume – zwei Sessel, ein Tisch in der Mitte, mehr braucht man nicht für eine einladende Sitzecke.

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