1. Möbel Schaffrath

Serie „Möbel made in Germany“ (Folge 1)​

Serie „Möbel made in Germany“ (Folge 1) : Möbel aus der Heimat

Das Gütesiegel „Made in Germany“ hat weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Nachhaltige Qualität, Design und Ingenieurskunst schwingen bei dieser Herkunftsangabe immer mit – das gilt auch bei Möbeln.

Die Liste deutscher Möbel- und Küchenhersteller ist lang. Sie sitzen in Baden-Württemberg, Bayern und vor allem in Nordrhein-Westfalen. Hier haben sie ihren Sitz und ihre Produktionsstätten. Locker können sie heute mit der europäischen Konkurrenz schritthalten. Neben gutem Design überzeugen bekannte Marken wie Rolf Benz, Koinor, Hülsta oder Poggenpohl, Leicht Küchen und Siematic mit herausragender Verarbeitung und Qualität, Präzision und Nachhaltigkeit. Möbel, die in Deutschland hergestellt werden, genießen besonderes Vertrauen bei den Verbrauchern – schließlich soll das eigene Zuhause ein Wohlfühlort sein. Die eigenen vier Wände sind Rückzugsort, Wohlfühloase, der Raum, in dem man sich individuell entfalten kann – kurz: Wohnen bedeutet Lebensqualität. Zugleich ist das eigene Zuhause auch jener Ort, an dem der Alltag sowie relevante Themen der Gegenwart mit all ihren Entwicklungen und Veränderungen verarbeitet werden.

Auch wenn fast jedes dritte nach Deutschland importierte Möbelstück inzwischen aus China stammt, ist die deutsche Möbelindustrie auf Erfolgskurs und verzeichnet Umsatzzuwächse – trotz Corona-Pandemie und deren Folgen wie Material- und Personalengpässen.

Qualität und Nachhaltigkeit seien zunehmend gefragt, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Möbelverbände (VDM/VHK). Und da hilft das vor zwei Jahren eingeführte Label „Möbel Made in Germany“ gewiss weiter: Das Label garantiert dem Kunden, dass sie Produkte aus deutscher Fertigung kaufen. Das Herkunftsgewährzeichen steht für die hohe Qualität der deutschen Möbelhersteller, für Innovation, Langlebigkeit und gesundes Wohnen. Die Kriterien für das Siegel, die vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) stammen, sind äußerst anspruchsvoll und stehen für einen hohen Qualitätsstandard. Konstruktion, Montage und Qualitätsprüfung finden in Deutschland statt. Zudem muss der für die Qualität relevante Herstellungsprozess überwiegend in Deutschland erfolgen. Konkret: Als Mindestanforderung müssen 55 Prozent der Bauteile eines Möbelprogramms – bezogen auf ihren Wert – aus deutscher Produktion stammen.

Die Einhaltung der Anforderungen wird im Auftrag des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) überwacht. Entwickelt und eingeführt hat das Label der VDM gemeinsam mit RAL. „Damit haben wir einen neutral geprüften Nachweis für Qualitätsmöbel aus Deutschland eingeführt“, sagt VDM-Geschäftsführer Jan Kurth.

Möbel aus der Heimat für die eigenen vier Wände – dieser Gegentrend zur Globalisierung zeigt sich immer deutlicher auch in der Möbelindustrie: Ultralokal und regional sind die neuen Stichworte – das Slow Furniture Movement ist Treiber für diesen Wohntrend, der zunehmend Wert auf „so lokal wie möglich hergestellte“ Einrichtungsstücke legt. Analog zu den Slow-Food und Slow-Fashion-Bewegungen, befasst sich „FurNEARture“ mit der bewussten Herstellung und der Verwendung von langlebigen Möbeln. „Lokale Materialien, lokale Herstellung“ lautet das Prinzip, nach dem bereits viele Unternehmen arbeiten und ihren CO2-Fußabdruck maßgeblich verringern – sowohl im Wohn- als auch im Office-Bereich.

Was bei Lebensmitteln seinen Anfang nahm und sich in der Modeindustrie zeigt, zeichnet sich nun auch in der Möbelbranche ab: „Es geht nicht nur darum, dass die Möbel nachhaltig und wirkungsvoll designt sind, sondern dass sie aus der Nähe – daher das Wort NEAR – kommen und die verwendeten Rohstoffe ausschließlich regional bezogen werden“, sagt die Wohnexpertin Oona Horx-Strathern.