Sprung aus dem Alltag

Hochdahl · Den Alltag vergessen, schöne Erinnerungen schaffen und in der Gemeinschaft wachsen - diese Ambitionen hat der TSV Hochdahl in Bezug auf die Erkrather Flüchtlinge.

 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Erkrather Flüchtlingsheim in Alt-Erkrath nahmen das Kreativ- und Bewegungsangebot des TSV Hochdahl dankbar an.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Erkrather Flüchtlingsheim in Alt-Erkrath nahmen das Kreativ- und Bewegungsangebot des TSV Hochdahl dankbar an.

Foto: salzburg

(tb) Um das lang geplante Vorhaben in die Tat umzusetzen, hat sich ein fünfköpfiges Team des Vereins eine zweitägige Auszeit für die Flüchtlingskinder der Unterkunft Freiheitsstraße ausgedacht. "Der Vorstand hatte gemeinsam die Idee, mehr Flüchtlingsarbeit im Verein zu leisten. Daraus ist bereits seit Juni eine regelmäßige Mädchentanzgruppe im Flüchtlingsheim entstanden", erklärt Gabriela Klosa, Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums "Offene Tür" des TSV Hochdahls. "Natürlich mussten auch Angebote für die übrigen Kinder geschaffen werden. Somit haben wir für den 10. und 11. August ein zweitägiges Programm mit Bastel- und Sportangeboten entworfen." Neben Bewegungsübungen an einer Gerätelandschaft in der angrenzenden Sporthalle der Albert- Schweitzer Hauptschule, konnten die Kinder in der Aula Türschilder und Bilder für ihre Zimmer malen.

"Uns lag sehr daran, die Kinder erst einmal kennen zu lernen und Vertrauen zu schaffen", sagt Klosa. Anfängliche Ängste wegen fehlender Sprachkenntnissen oder Scheu Seitens der Kinder waren jedoch völlig unbegründet. "Von allen Seiten kamen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen und haben an unserem Angebot teilgenommen. Ich bin wirklich begeistert, wie harmonisch, ruhig und familiär hier alles abläuft. Man erlebt hier viele, sehr emotionale und dankbare Momente. Besonders die Kinder sprechen zum Großteil schon sehr gut deutsch", so Klosa. In Zukunft möchte die Initiatorin die Kinder auch gerne ins nah gelegenen Kinder- und Jugendzentrum einladen.

"Wir wollen einen Shuttlebus organisieren, der die Kinder zu diesem Angebot abholt. Somit werden nicht nur soziale Kontakte geknüpft, sondern auch Sprachbarrieren gebrochen. Die Kinder kommen einfach mal aus dem Alltag raus." Für die Männer und Jungs der Flüchtlingsfamilien sieht Gabriela Klosa den benachbarten Fußballverein als gute Kontaktstelle. "Für die Frauen möchten wir gerne eine Gymnastikgruppe ins Leben rufen. Wir suchen derzeit noch eine Übungsleiterin für diese Aufgabe." In Zukunft, so hoffen die Organisatoren, können die Familien nach einem erfolgreichen Asylantrag auch Teil des Vereins werden. "Für die Kinder bekommen wir den Beitrag sicher durch Teilhabepakete finanziert, in Bezug auf die Erwachsenen müssen wir uns noch etwas einfallen lassen." In den Herbstferien sollen neue Angebote in den Flüchtlingsheimen stattfinden. "Was wir dann anbieten, steht allerdings noch nicht fest", so Klosa abschließend.

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