Sie ist die gute Seele

Hochdahl · In Hochdahl hat sie viele Spitznamen. Angefangen von zauberhafter Gini bis hin zu Mama Rachida. Die Rede ist von Rachida El Khabbachi, Sozialarbeiterin der Stadt Erkrath und in erster Linie Ansprechperson für die zahlreichen Flüchtlinge der Neandertalstadt.

 Rachida El Khabbachi in der Teestube im Haus der Kirchen.

Rachida El Khabbachi in der Teestube im Haus der Kirchen.

Foto: tb

(tb) In den vergangenen Monaten war die 37-Jährige im Dauereinsatz. Sie plant Behördengängen, ist Familienberaterin und Immobilienmaklern in einer Person."Ich kümmere mich um sämtliche Belange der Flüchtlinge. In mir haben sie einen Menschen gefunden, der sie auch in ihrer Sprache versteht und der helfen kann und möchte", so die engagierte Mitarbeiterin der Stadt. Der Wunsch, etwas Gutes mit ihrer Arbeit zu bewirken, hat der dreifachen Mutter in ihrer Heimatstadt Monheim sogar den Integrationspreis eingebracht.

Dort arbeitete sie jahrelang in Flüchtlingsunterkünften, brachte sich für die Menschen aus fremden Nationen ein. "Irgendwann brachte mich meine Schwester auf die Idee, mein Engagement zum Beruf zu machen. Und hier bin ich." Seitdem im vergangenen Jahr die Kommune mit zahlreichen Flüchtlingen sprichwörtlich überrollt wurde, arbeitet Rachida El Khabbachi fast im Dauereinsatz. "Ich zähle die Stunden schon gar nicht mehr. Der Umgang mit den Menschen bereitet mir große Freude. Man bekommt soviel Dankbarkeit zurück und erfährt viel über die Schicksale der Menschen." Auch nach über vier Monaten fällt es der Sozialarbeiterin schwer, sich von den Geschichten der Flüchtlinge zu distanzieren.

"Ich weiß, dass man die Vergangenheit nicht ungeschehen machen kann, aber wir in Erkrath können dazu beitragen, dass die Zukunft wieder eine Perspektive hat und sich die Familien hier sicher fühlen." Dabei schreckt Rachida El Khabbachi vor keiner Aufgabe zurück. "Erst kürzlich habe ich eine schwangere Frau mit Wehen ins Krankenhaus gefahren, begleite Familie zu Banken, Behörden, Ärzten, suche für anerkannte Flüchtlinge feste Wohnungen oder vermittle zwischen den Menschen. Jeden Donnerstag trifft man die städtische Mitarbeiterin in der Teestube im Haus der Kirchen am Hochdahler Markt an. Dort steht sie für Fragen zur Verfügung und mischt sich unter die Menschen. "Mein Wunsch ist es, dass jeder Flüchtling schnell Anschluss findet und in das gesellschaftliche Leben integriert wird", so El Khabbachi. Und diesen Wunsch erfüllt sich die Sozialarbeiterin täglich ein Stück selbst.

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