Projekt mit vielen Facetten

Hochdahl · Durch das Projekt "Schüler helfen Flüchtlinge" hat der Verein Integral e.V. in den vergangenen Monaten zahlreiche Aktionen für Flüchtlingskinder- und jugendliche umgesetzt.

 Kultur verbindet- Gemeinschaft fördern durch Besuche in der Tonhalle Düsseldorf.

Kultur verbindet- Gemeinschaft fördern durch Besuche in der Tonhalle Düsseldorf.

Foto: privat

(tb) Das, von der Bezirksregierung Arnsberg zu 80 Prozent geförderte Projekt, läuft noch bis Ende dieses Jahres. Vorsitzender Pavel Vaysman hat schon die kommenden Aktionen im Fokus. Unterstützt wird er dabei von gut 20 Schülern der Gymnasien Hochdahl und Alt-Erkrath sowie der Hochdahler Realschule. "Einmal im Monat findet ein Treffen mit den Schülern statt. Dabei überlegen wir uns realisierbare Projektaktionen", erklärt der Initiator. Auch Vertreter der Stadt, des Jugendrates sowie des Freundeskreises für Flüchtlinge sind regelmäßig anwesend. "Wenn wir wissen, was bei den Jugendlichen für ein Bedarf besteht, können wir gezielter agieren." Nicht nur Gruppenveranstaltungen können geplant und umgesetzt werden, auch individuelle Wünsche werden berücksichtigt. "Erst kürzlich hatten wir einen jungen Flüchtling, der gerne Karate lernen wollte. Eine Schülerin konnte einen Kontakt zu einer Karateschule herstellen und nun trainiert der Junge dort", weiß Thomas Lorenz. Der Kinder- und Jugendbetreuer unterstützt den Verein während des Projektes aktiv. "Ich begleite die Jugendlichen beispielsweise zu Sportvereinen."

Auch die mittlerweile etablierte Fußballmannschaft wird durch den Ehrenamtler betreut. "In der Mannschaft spielen aktuell 14 Jugendliche. Seit vergangenem Sommer trainieren sie einmal die Woche auf dem Platz des Vereins Rhenania Hochdal. Eine weitere Trainingseinheit soll in Verbindung mit einer Fußball-AG stattfinden. Dort könnten die Flüchtlinge mit den Schülern gemeinsam trainieren", hofft Pavel Vaysman. Freundschaftsspiele fanden in der Vergangenheit bereits statt. Neben dem sportlichen Einsatz wird auch das Kulturangebot innerhalb des Projektes groß geschrieben. Als Anlaufpunkt bot sich in den letzten Monaten vermehrt die Düsseldorfer Tonhalle an. Familienkonzerte, aber auch spezielle Jugendangebote mit YouTube-Stars wurden besucht. "Wir haben einen guten Kontakt zu den Verantwortlichen vor Ort und bekommen regelmäßig bis zu 30 Freikarten", erklärt der Vorsitzende. Begleitet werden die Neubürger ebenfalls von den engagierten Schülern. "Jeder Schüler, der sich in diesem Projekt beteiligt, konnte seine Vorlieben aufzählen. So finden sich in unserer Liste Schüler, die Nachhilfe anbieten, Kulturveranstaltungen begleiten oder auch Stadtspaziergänge planen und umsetzen.

Ein Spaziergang fand beispielsweise in Düsseldorf statt. Die jungen Flüchtlinge zieht es ebenso in die Großstadt, wie die deutschen Schüler. Das schafft eine Gemeinschaft." Gemeinschaft soll auch in Traditionsveranstaltungen, wie dem jährlichen Karnevalsfest, gefördert werden. Für diesen Zweck sammelte der Verein in Schulen und Kindergärten Kostüme für Flüchtlingsfamilien. Bei der kurzfristig organisierten Sammlung kamen 60 Kostüme zusammen. "Die Resonanz hat uns enorm gefreut."
Für das kommende Halbjahr hat der Verein noch so einige Aktionen in petto. Es soll ein Angebot für Familien ins Leben gerufen werden. "Wir sind auf der Suche nach Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die in den Familien Babysitten möchten. Dabei sollen die Eltern entlastet oder einfach der sprachliche Kontakt gefördert werden", wünscht sich Pavel Vaysman. Wie ein solches Angebot genau gestaltet werden kann und welche Aktionen für die kommenden Sommerferien ins Leben gerufen werden können, soll in den kommenden Schülertreffen besprochen werden.

Näheres zum Verein unter www.integral-ev.de.

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