Theater Anderswo präsentiert: Jenseits des Kilimandscharo

Hochdahl · Erneut führte uns der Weg wieder in das Wohnzimmertheater von Beate Sarrazin. „Jenseits des Kilimandscharo“ lautet der Titel des Stückes, welches auf eine wahre Begebenheit basiert.

 Beate Sarrazin in "Jenseits des Kilimandscharo".

Beate Sarrazin in "Jenseits des Kilimandscharo".

Foto: Timo Kremerius

Zum Inhalt: Liebe hat keine Nationalität und kann zwischen ganz unterschiedlichen Kulturen entstehen. Sie ist wie ein Vogel: mal wie ein Kondor mit gewaltigen Flügeln, der davonfliegen will, mal wie ein Kolibri, bunt und zart; wenn man ihn zu sehr festhält, wird er zerdrückt, wenn man ihn loslässt, fliegt er fort auf Nimmerwiedersehen.

Dass von Beate Sarrazin inszenierte Theaterstück „Jenseits des Kilimandscharo“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Eine Frau gibt für die Liebe ihr bisheriges Leben in Europa auf und lebt stattdessen in einer ihr völlig fremden afrikanischen Welt. Ein Wagnis mit ungewissem Ende. Das Stück wurde durch den Roman „Die weiße Massai“ inspiriert und durch lyrische Zwischentexte von Beate Sarrazin ergänzt.

Was sehr romantisch und mit einer Leichtigkeit begann endete mit fortschreitender Dauer des Stückes im Chaos. Ein junges Mädchen namens Corinne, welches mit ihrem Freund Urlaub in Afrika macht, ist in dem Moment als sie einen gut aussehenden, eindrucksvollen Massai erblickt hin- und hergerissen. Sie reist nicht mit ihrem Freund zurück in die Schweiz, sondern bleibt in Afrika. Kurz darauf gibt sie ihr Geschäft in der Schweiz auf und begibt sich auf die Suche nach ihrem Massai. Den sie letztlich in einem kleinen Dorf in der Nähe des Kilimandscharos wiedertrifft.

Anfänglich ist ihr gemeinsames Leben sehr harmonisch, sie bekommt eine Tochter, aber mit zunehmender Dauer des Zusammenlebens wird aus der Leichtigkeit durch die krankhafte Eifersucht von Ketinga - ihrem Partner - eine unerträgliche Leidenszeit für Corinne.

Viele Ereignisse, die auch gravierende Folgen haben, spiegeln den Stellenwert der Frau in Afrika zu mindesten in diesem Theaterstück wider. Mit zunehmender Dauer des Stückes bekommt man regelrecht Hassgefühle gegen Ketinga. Dieses egoistische patriarchalische Verhalten wird sehr deutlich und macht einfach wütend.

Beate Sarrazin hat das Stück wieder mit Herzblut und vollem Einsatz aufgeführt. Bei dem einen oder anderen Zuschauer warf es viele Fragezeichen auf und bei einigen wurde das Weltbild neu definiert und bewertet. Wie immer ein sehr schöner Abend, der zum Nachdenken anregte.

Vorankündigung: Am Samstag, den 14. Januar 2023, 16 Uhr, wird im Theater Anderswo das Stück „Pinocchio“ aufgeführt. Inszenierung und Spiel: Beate Sarrazin. Für Kinder im Grundschulalter und für Erwachsene.

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