Erneutes Aus für das „Neanderthaler Winterdorf“

Hochdahl · Der Wunsch, die Hochdahler Arkaden könnten im kommenden Jahr während der Weihnachtszeit um ein Winterdorf reicher sein, wird wohl leider zum wiederholten Male nicht in Erfüllung gehen. Zu groß sind die Vorab- Investitionen und zu ungeklärt die Fragen der Organisation.

 Das Organisationsteam des Winterdorfes: Dr. Beate Wirth und Gunnar Greuel.

Das Organisationsteam des Winterdorfes: Dr. Beate Wirth und Gunnar Greuel.

Foto: tb

(tb) Bereits Anfang August legte Greuel seine fertige Ausarbeitung bezüglich des Winterdorfes den einzelnen Fraktionen vor. Neben einer Eislaufbahn als Publikumsmagnet, waren zehn Hütten in der Planung vorgesehen. "Zusätzlich der Dekoration, sowie Mülltonnen, Heizstrahler und der Grundausstattung gehe ich von einer Investition von 180.000 Euro aus", so der Initiator. Allein die Miete der Eislaufbahn beläuft sich auf knapp 60.000 Euro. Eine Summe, die Greuel von der Stadt Erkrath einzufordern erhoffte.

Nach ausreichend Gesprächen innerhalb der Fraktionen trafen sich die Vorsitzenden der Parteien gemeinsam mit dem Organisationsteam Gunnar Greuel und Dr. Beate Wirth zu ernüchternden Abschlussgesprächen. "Die Stadt Erkrath sieht jährlichen einen Etat von 10.000 Euro für Veranstaltungen vor. Gegen Antrag erhält man für ein organisiertes Stadtteilfest oder ähnliche Veranstaltungen zwischen 600 und 1500 Euro. Wir sind nicht in der Lage, eine so hohe Summe bereits zu stellen", gibt Reinhard Knitsch, Bündnis 90- Die Grünen, die Meinung seiner Fraktion wieder. Aussagen, die durch weitere Anwesende nur bestätigt wurden. "Wir werden uns nicht auf ein unternehmerisches Risiko einlassen", so Detlef Ehlert, Bürgermeisterkandidat der SPD. Eine herbe Niederlage für Gunnar Greuel. Die Zeit des ersten Gedankens bis hin zur finalen Planung beläuft sich mittlerweile auf mehrere Jahre.

Bereits 2013 startete der engagierte Bürger erste Vormärsche bezüglich des "Neaderthaler Winterdorfers". Die damalige Problematik bleibt noch immer bestehen- woher kommen die Gelder? Konstruktive Ideen kamen von Seiten der FDP. Inge Berkenbusch würde Chancen in Unterfeldhaus sehen und das Dorf einfach verlegen. "Private Träger müssen sich für die Investition finden lassen. In keiner Stadt wird ein Weihnachtsmarkt durch die Stadt finanziert. In Unterfeldhaus sehe ich durchaus Potential", so die Politikerin.

Ein Vorschlag, der bei Greuel nicht zum tragen kam. Seine Idee, das erhoffte Weihnachtsdorf auch auf den Hochdahler Markt auszubreiten, wurde jedoch von Seiten der Stadt direkt abgewinkt. "Zunächst haben wir städtische Vorgaben, an die wir uns halten müssen. Für die Nutzung öffentlicher Flächen müssen Mieten erhoben werden. Zudem findet vor Ort ein wöchentlicher Markt statt, den wir weder verlegen können, noch wollen", so Ehlert weiter. Neben den Fragen des finanziellen Hintergrundes stehen noch große Fragezeichen im Bezug der Hüttenanschaffung, sowie —lagerung, dem Versicherungsschutz und weitere ungeklärte Punkte auf dem umfangreichen Fragenkatalog. "Ich sehe mich nicht in der Lage, die Planung fort zu setzen, wenn die Stadt kein Pioniergeist an den Tag legt", gibt Greuel abschließend zu bedenken. Das dabei ein Mut gefragt ist, den die Stadt allein durch Gesetzgebungen nicht in die Tat umsetzen kann, blieb dabei völlig außer Frage!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Doppeltes Glück
Zwei Stiftungen ermöglichen Fortsetzung des Förderunterrichts von Du-Ich-Wir Doppeltes Glück
Aus dem Ressort