Die Gemeinde ist gefragt

Hochdahl · Es ist bereits die dritte Gemeindebefragung der evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl. 1997 waren sie mit der ersten Befragung Vorreiter in der gesamten Rheinischen Kirche.

 Jürgen Treiber und Norbert Goebel (v.li.) mit den Umfragebögen 2017.

Jürgen Treiber und Norbert Goebel (v.li.) mit den Umfragebögen 2017.

Foto: RG

(RG) Reformation ist ein ständiger Prozess, dem sich die evangelische Kirchengemeinde in Hochdahl in besonderer Weise stellt. Sich selbst in Frage stellen und zu erfragen, was sich die Mitglieder einer Gemeinde von 'ihrer Kirche‘ wünschen, ist ein Teil dieses Prozesses. Ein Ergebnis aus der ersten Befragung war ein neuer Außenauftritt mit einem neuen Logo. Aktuell erfährt dieses Logo erneut eine 'Verjüngung‘. Die Antworten in den Befragungen haben der Gemeinde Lob und Kritik beschert und gezeigt, wo sie richtig unterwegs ist und wo sie sich verbessern kann. In der zweiten Befragung 2007 gab es Kritik zum Verkauf des Lutherhauses. Aber daran ließ sich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr ändern. Der Verkauf war bereits besiegelt. An anderen Stellen lässt sich sehr wohl etwas für die Gemeinde verändern, wenn manches auch länger dauert, als man sich wünscht.

"Die Kirchenmusik kam zeitweise gar nicht gut weg", erinnert sich Norbert Goebel, Presbyter und Koordinator der Gemeindebefragung und erinnert sich an den Satz "Das Klappern der Orgeltasten in der Neanderkirche kann ich nicht mehr ertragen." Für das kommende Jahr steht eine neue Orgel für die Neanderkirche ganz oben auf der Liste. Während vor 20 Jahren für die Befragten soziale Dienste und die Diakonie noch an erster Stelle standen, hatte sich das zehn Jahre später schon verändert. 2007 standen für viele Befragten eher Taufe, Kommunion und klassische kirchliche Anlässe an erster Stelle.

Die evangelische Gemeinde steht heute, wie andere Glaubensgemeinden auch, vor der Herausforderung 'Kirche zu verjüngen‘ und gleichzeitig auf die Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft einzugehen. So wünschten sich in den vergangenen Befragungen viele Menschen mehr Besuche zu Hause, also mehr persönlichen Kontakt. Die Botschaft ist angekommen. Gleichzeitig haben junge Menschen heute eine ganz andere Art zu kommunizieren und nutzen neue Medien. Wenn die Gemeinde sie erreichen will, muss sie Schritt halten. "Jürgen Treiber macht die Öffentlichkeitsarbeit erstklassig und bedient dabei auch die verschiedenen Medien, die von jungen Menschen genutzt werden", lobt Goebel den Mann, der dafür gesorgt hat, dass die dritte Befragung der Gemeindemitglieder, die neben den Themen der evangelischen Gemeinde auch ökumenische Themen beinhaltet, auch online beantwortet werden kann.

"Wir haben uns im Vorfeld mit dem Datenschutzbeauftragten auseinandergesetzt und die eine gute Lösung gefunden. Alle Antworten werden anonym ausgewertet", erklärt Treiber. Für die Online-Antwort erhält jeder einen persönlichen Zugangscode, der nur einmal nutzbar ist. Die Online-Antworten bieten Vorteile für die Gemeinde, weil die Antworten nicht mehr manuell erfasst werden müssen. 15 Prozent der Gemeindemitglieder haben 2007 den Fragebogen zurückgesandt. So mancher Marketing-Spezialist träumt von einer solch hohen Rücklaufquote, aber Jürgen Treiber erhofft sich für 2017 noch mehr Rückläufe durch die Möglichkeit online zu antworten. Eine Kirchengemeinde, die auf die Bedürfnisse der Jugend genauso eingehen möchte, wie auf die der älter werdenden Gemeinde und auf die von Familien, ist auf die Rückmeldungen aus jeder Generation angewiesen, um sich weiter zu reformieren.

Die Beantwortung der Umfrage ist bis zum 3. Dezember 2017 möglich. Neben den Gemeindemitgliedern können auch Mitarbeiter oder Freunde der Gemeinde teilnehmen, für die es einen andersfarbigen Fragebogen im Gemeindebüro gibt, um die Antworten differenziert auswerten zu können. Die Auswertung wird Anfang des kommenden Jahres in einem Sonder-Gemeindebrief veröffentlicht. Wer auf www.evangelische
kirchehochdahl.de oben rechts ins Suchfeld 'Umfrage‘ eingibt, kann sich auch die Auswertungen aus 1997 und 2007 noch einmal ansehen.

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