Hingehen und zuhören 50 Jahre jung und immer noch spannend

Hochdahl · Das ökumenische Bildungswerk feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag und freut sich, alle interessierten Erkrather mit einem Paket voller spannender Vorträge erfreuen zu können.

 Das Planungsteam des Ökumenischen Bildungswerkes freut sich über ein gelungenes Wintersemester-Programm.

Das Planungsteam des Ökumenischen Bildungswerkes freut sich über ein gelungenes Wintersemester-Programm.

Foto: Ökumenisches Bildungswerk

Das Team der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinde blickt einem spannenden Wintersemester entgegen. Trotz der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Be- beziehungsweise Einschränkungen dürfen sich die Erkrather auf ein paar lehrreiche, informative und unterhaltsame Stunden im Evangelischen Gemeindehaus Sandheide am Hans-Sachs-Weg 1 freuen. Den Anfang macht am 24. September Michael Seewald mit seinem Vortrag unter dem Titel “Wieviel Reform verträgt die katholische Kirche?“.

Die katholische Kirche in Deutschland hat sich auf den „Synodalen Weg“ gemacht. Darunter wird ein Gesprächsformat für eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland verstanden. Es soll der Aufarbeitung von Fragen dienen, die sich im Herbst 2018 nach der Veröffentlichung der MHG-Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche ergeben haben. Wohin dieser Weg führen soll, ist umstritten. Einige wünschen sich tiefgreifende Veränderungen des Bestehenden, andere sprechen davon, dass man lediglich die geltende Lehre vertiefen und besser vermitteln müsse. Welche Argumente stehen im Raum? Welche Reformen sind realistisch zu erwarten? Und: Wieviel Veränderung verträgt die Kirche?

Prof. Dr. Michael Seewald, 33 Jahre jung, ist seit 2016 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Zuvor hat er katholische Theologie, Politikwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Pune (Indien) und Frankfurt/Main studiert. Die Promotion und Habilitation erfolgte an der Ludwigs-Maximilians-Universität zu München. Im vergangenen Jahr ist sein jüngstes, viel beachtetes Buch „Reform. Dieselbe Kirche anders denken“ im Herder-Verlag erschienen.

Am 22. Oktober folgt dann der große Festakt zum 50. Jubiläum des Ökumenischen Bildungswerk Hochdahl. Im kleinen, aber dennoch feinen Rahmen und natürlich unter den bekannten Corona-Schutzmaßnahmen blicken Pfarrer Christoph Biskupek, Sabine Jachmann und Christoph Herwald auf ein halbes Jahrhundert gelebte Ökumene zurück und wagen an diesem Abend auch den Blick in die Zukunft für dieses Erfolgsprojekt. Den musikalischen Rahmen bilden Christiane Morys  am Klavier und Magdalena Morys an der Violine.

Eine kleine Änderung im Programm ergab sich kurzfristig für den 19. November. Der Vortrag unter dem Titel „Deutschland, Einwanderungsland. Oder die Frage nach dem „neuen Wir“ von und mit Manuel Gogos muss leider entfallen. Dafür konnte  Dr. Ursula Schulte vom Planungsteam Serge Palasie für einen Vortrag gewinnen. Unter dem Titel „Schwarz ist der Ozean - Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte zu tun? referiert der Afrikanistik und Fachpromotor für Flucht, Migration und Entwicklung beim „Eine Welt Netz NRW“ zu den Fragen „Gute Geflüchtete, schlechte Geflüchtete“? Ist es gerechtfertigt, geflüchtete Menschen als „Wirtschaftflüchtlinge“ zu bezeichnen, die es sich „im „gemachten Nest“ der Aufnahmegesellschaft bequem machen wollen? Lassen sich globale Ungleichheiten und Rollen, Rassismus oder unterschiedliche Klimaentwicklungen ohne einen Blick auf die Geschichte erklären? Diese Fragen werden in dem Vortrag mit Hilfe von Ausstellungsmaterial erörtert.

Im neuen Jahr stehen folgende Vorträge an:

Donnerstag, 21. Januar, Elmoustapha Akhabach und Christoph Biskupek zum Thema „Unterwegs zu Gott. Pilgern im Islam, im Christentum und im Judentum“

Donnerstag, 18. Februar, Hans-Jochen Luhmann zum Thema „Der menschengemachte Klimawandel.

Herausforderung und politische Reaktion“

Donnerstag, 18. März, Karl-Josef Laumann zum Thema „Christsein in Gesellschaft und Politik heute“.

Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Wegen der Corona-Pandemie sind die Teilnehmerzahlen begrenzt. Alle Interessierten werden gebeten, sich im Vorfeld anzumelden. Dies ist möglich über die Homepage der Evangelischen Kirche Hochdahl, (www.evangelischekirchehochdahl.de) oder telefonisch unter der 02104/44067 des evangelischen Gemeindebüros,  montags oder mittwochs zwischen 9 und 12 Uhr. Weitere Infos auf www.evangelischekirchehochdahl.de oder www.st-franziskus-hochdahl.de.

(nic)
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