Bahnstraße bald Geschichte?

Alt-Erkrath · "Die Bahnstraße darf nicht sterben!" Mit diesem deutlichen Ausruf lud SPD-Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert gestern alle interessierten Bürger ein, gemeinsam mit der SPD Ratsfraktion Erkrath an einer offenen Diskussion zum Thema Bahnstraße und deren Fortbestand teiltzunehmen.

 Früher rollten tatsächlich mal Autos über die Bahnstraße. Heute gibt es Für- und Gegenstimmen, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen.

Früher rollten tatsächlich mal Autos über die Bahnstraße. Heute gibt es Für- und Gegenstimmen, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen.

Foto: Jochen Lohhoff /Anwohner

Rund 30 Teilnehmer fanden sich im Kaiserhofsaal an der Bahnstraße 4 ein. Darunter Mieter, Eigentümer, Anwohner und vor allem Ladenbetreiber. Gemeinsam sollte nach Lösungen gesucht werden, um die Attraktivität der zentralen Fußgängerzone zu reaktivieren. Zunächst drehte sich der Gesprächverlauf unter der Leitung des SPD-Ortsverbandsvorsitzenden Dieter Becker allerdings im Kreis.

Soll die Fußgängerzone auch den PKWs durch Parkbuchten dienlich sein? Verhindert Parksuchverkehr die Kaufkraft und könnte man diesen Zustand mit einem Parkleitsystem umgehen? Wie lange darf geparkt werden? Die Antworten gingen in schier entgegen gesetzte Richtungen. Fakt ist jedoch, dass der Rat mit seiner letzten Haushaltsplanung für das Jahr 2015 neue Schranken (Poller) für die Zufahrt von Seiten der Kreissparkasse auf den Weg gebracht hat. Der Bereich der Fußgängerzone ist demnach erstmal für die Fußgänger gesichert.

Somit stellte sich den Beteiligten die nächste Frage. Ist die lokale Kaufkraft denn stark genug für eine Vielzahl kleinerer Fachgeschäfte? Thorsten Schmitz von der Wirtschaftsförderung Erkrath legte berechtigte Zweifel an den Tag. "Mit dem Baviercenter haben wir einen Kaufmagneten mit Lebensmittelmarkt und einer Drogerie geschaffen. Alle anderen Geschäfte müssen sich dem ergänzenden Warenangebot anpassen und die Kunden in die Fußgängerzone locken!" Damit regte er zur Kernfrage des Abends an.

"Was kann getan werden?" Hoffnung könnte mit dem neuen Marketingprojekt der "Erkrather Werbebande" aufkommen. Den Fokus möchte Ideengeber und Initiator Lutz Kraft auf die zahlreichen Fachgeschäfte Erkraths legen. "Dabei möchten wir auch die Geschäfte außerhalb der Bahnstraße einbeziehen", so Kraft. Mit Veranstaltungen wie Modenschauen der ortsansässigen Bekleidungsgeschäfte möchte Kraft das WIR- Gefühl in Erkrath stärken. Die Gründungsversammlung soll am 5. Mai im Kurhaus stattfinden (Infos unter www.erkrather-werbeban.de).

Abschließend regte Erich Stockhausen, Inhaber von Rewe Stockhausen, nochmals die Gemüter zum nachdenken an- nämlich, was die Bahnstraße in wenigen Jahren darstellen soll!? "Wenn die Ladenbetreiber, die jetzt schon in die Jahre gekommen sind, ihren Betrieb aufgeben, stehen wir vor einem neuen Problem- die Suche nach Nachfolgern!"

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