Fluglärm: "Schon jetzt ist die Situation inaktzeptabel"

Kreis · Die Bürgerinitiative "Ratinger gegen Fluglärm e.V.", hatte aufgerufen, Einwendungen zu erheben gegen den Antrag der Flughafen Düsseldorf GmbH, die Flugbewegungszahl in Düsseldorf auszuweiten.

Mehr als 2.000 Postkarten sind von Ratinger Bürgern zurückgekommen. Auf 840 Einwendungskarten sind individuelle Argumente und Gründe handschriftlich aufgeführt, warum sich die Bürger gegen den Plan des Flughafens wenden. Sie sind dagegen, dass in Zukunft deutlich mehr Flüge in Düsseldorf starten und landen dürfen. Die Einwendungskarten wurden am Donnerstag, 7. Juli, bei der Bezirksregierung Düsseldorf, die das Planfeststellungsverfahren im Auftrage des Landesverkehrsministeriums abwickelt, abgegeben.

Der Vorstand von "Ratinger gegen Fluglärm" sieht in dem Rücklauf so vieler Karten ein erfreuliches Ergebnis. Offenbar sei es für viele vom Fluglärm betroffene Bürger in Ratingen eine willkommene Möglichkeit, sich gegen noch mehr Fluglärm- und Schadstoffbelastungen zu wehren.

"Schon jetzt ist die Situation inakzeptabel. Deshalb darf es nicht mehr werden, was tagaus tagein auf unser Wohnumfeld niedergeht", gibt der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Dipl.-Ing. Ulrich Neck, die Generalmeinung der Einwender wieder.

Er hat sich die sehr sachlich formulierten Argumente auf den Einwenderkarten angeschaut. Die Menschen, so Neck, klagen schon jetzt über gesundheitliche Beeinträchtigungen und haben Angst, dass durch mehr Flugbewegungen weitere Gesundheitsrisiken entstehen. Dabei sorgten sich viele Eltern auch um die Gesundheit ihrer Kinder und um Störungen des Lernverhaltens. Viele Einwender klagten über Schlafstörungen sowie über das Landen von Maschinen nach 23 Uhr. Man bedauere, dass der Aufenthalt im Freien, im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon vor allem spätnachmittags und abends keine Freude mehr bereitet. Recht häufig werde ein Wertverlust bei den Immobilien befürchtet. Aus den Argumenten erkenne man, dass sich die Menschen um ihr zukünftiges Leben und Wohnen in den überflogenen Zonen Sorgen machen, so Neck.

Wichtig sei, dass sich bei der Aktion eine große Zahl junger Familien beteiligt hat. Interessant sei auch, dass die Fluglärmproblematik offensichtlich in den Ratinger innenstadtnahen Bereichen, wie Cromford, Ratingen-Ost und -West oder in Hösel außerhalb des Bahnhofbereichs, angekommen ist.

Es sei zu hoffen, dass diese fundierten Einwendungen beim Landesverkehrsministerium als Genehmigungsbehörde unvoreingenommen und gewissenhaft im weiteren Planfeststellungsverfahren brücksichtigt werden.

Der Flughafen, der in letzter Zeit wiederholt in der Presse die Notwendigkeit der geplanten Kapazitätserweiterung herausgestellt habe, solle sich die Einwendungen von den Ratinger Bürgern genau ansehen und die Zumutungen für die Menschen in den Blick nehmen.

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