Buslinie zwischen Ratingen – Düsseldorf und Erkrath Das Wohnprojekt „Wir vom Gut“ trommelt die Nachbarschaft zusammen

Erkrath · Seit Anfang September liegen Unterschriftenlisten aus: In Knittkuhl, Hubbelrath, Erkrath und Ratingen Mitte und Süd - in Kindertagesstätten, Gastronomien, im Einzelhandel bei Ärztinnen- und Arztpraxen. „Mittlerweile haben wir über 40 Orte kontaktiert – von der Kirchengemeinde über Bäckereien bis zu Grundschulen.“ erklärt Lena Hachmann, Mitglied der AG Mobilität, der Wir vom Gut eG.

 Thorsten Nolten (Bezirksvertretung 7, re.), Janine Bielefeldt (Vorstand der Wir vom Gut eG) , Lennart Welz (Sprecher der AG Mobilität), sowie Bewohner des Wohnprojektes.

Thorsten Nolten (Bezirksvertretung 7, re.), Janine Bielefeldt (Vorstand der Wir vom Gut eG) , Lennart Welz (Sprecher der AG Mobilität), sowie Bewohner des Wohnprojektes.

Foto: privat

Unter diesem Namen wohnen seit 2016 insgesamt etwa 100 Menschen auf einem Gut nahe Düsseldorf-Hubbelrath - dem Gut Mydlinghoven. Und die möchten mobil sein. Alleine über 30 Kinder leben hier – und auch längst nicht jeder Erwachsene besitzt ein Auto. „Wir sind froh über den engen Austausch mit Partnern in der Nachbarschaft. Dazu zählt auch die Bezirksvertretung 7 im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim“, ergänzt Lennart Welz, Sprecher der AG.

Bei einem Besuch im August dieses Jahres wurde klar: Die Idee, eine solche ÖPNV-Verbindung umzusetzen interessiert auch die Bürger in Erkrath. Und: Sie wurde bereits 2021 einmal angeschoben. Leider sei seitdem nicht viel geschehen. „Die Vertreter der BV 7 schlugen nun ein Bürgerbegehren vor, um erneut Öffentlichkeit für das Thema zu generieren – und auch um ein Stimmungsbild einzufangen.“, schildert Welz.

Die Vorteile einer Busverbindung sind aus ihrer Sicht vielfältig: Neben der nachhaltigen Schaffung von Mobilität für Menschen, die entweder kein Auto fahren können, oder möchten, schafft eine Verbindung über die Landstraßen eine erhebliche Entlastung für das Nadelöhr Bergische Landstraße. Auch können Ratinger beim Ausfall der S6 einfach nach Erkrath kommen und sind von dort in neun Minuten am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Gleiches gilt umgekehrt für Erkrather, wenn die S8 ihren Dienst verweigert. Schlussendlich wäre es außerdem die erste ÖPNV-Verbindung zwischen der Kolonie Knittkuhl und Ratingen. Nicht selten sieht man Bürger den Berg hoch und runter laufen. Auch Gastronomien könnten neuen Anschluss erfahren. Und dann wäre da noch der Naherholungsfaktor auf den Wanderwegen rund um Hubbelrath.

In der Praxis gebe es bereits vergleichbare Konzepte: So quere etwa die Linie 752 auf ihrem Routenplan seit eh und je drei Städte. Auch die Frage, wie ein etwaiger Bus frequentiert werden würde, und ob er sich finanziell lohnt, sei ein wenig die Frage nach Henne und Ei in einer Welt, die sich weniger Individualverkehr wünscht.

Zu unterzeichnen sind die Unterschriftenlisten noch bis zum 15. Oktober. Wenn Institutionen in Ratingen, Düsseldorf oder Erkrath Unterschriftenlisten auslegen wollen, dürfen sie sich bei der Projektgruppe Mobilität melden: mobilitaet@

wirvomgut.de
Wenn Institutionen symbolisch mitzeichnen möchten, ist das ebenfalls möglich und gewünscht. Auch hier bittet das Gut um Kontaktaufnahme. Es würden dann der Name und nach Wunsch auch das Logo der Institution in ein Begleitschreiben aufgenommen, das Ende Oktober dem Düsseldorfer Oberbürgermeister, sowie den Bürgermeistern von Erkrath und Ratingen ausgehändigt werden - ergänzt um bis dahin möglichst viele Unterschriften.

Weitere Informationen finden sich auf Instagram unter         @wirvomgut und der Internetseite des Wohnprojektes: www.wirvomgut.de.

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