Abgänge bei der Herde, Verstärkung für das Hege-Team Auerochsen aus dem Neandertal weiden jetzt in Schleswig-Holstein

Kreis · Ein Teil der Auerochsen aus dem Neandertal hat jetzt nach Norddeutschland umgesiedelt. Das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal hatte die Gelegenheit, mit dem Verkauf von Zuchtstier Onero sowie acht Zucht- und Jungkühen ein neu entstehendes Beweidungsprojekt in Schleswig-Holstein zu unterstützen.

Auerochsen ziehen um
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Auerochsen sind robuste, unempfindliche Rinder, die besonders gut in der Beweidungspflege eingesetzt werden können. Die Tiere sind inzwischen gut in ihrer neuen Heimat im Kreis Herzogtum Lauenburg angekommen, wo sie halboffene und offene Weidelandschaften, Moorwiesen und Knicks durch Beweidung pflegen sollen.

Diese Aufgabe erfüllen sie gemeinsam mit Schafen, was die Jungkühe von den Feuchtwiesen in Erkrath-Bruchhausen, die sie mit Schafen teilten, bereits gewohnt sind. Hegemeisterin Hanna Walter: "Ich freue mich, dass sich unsere Zuchtlinie jetzt an einem anderen Standort bewähren kann."

Hier im Neandertal haben die Hegemeister des Wildgeheges seit August Verstärkung für die immer noch stattliche Auerochsenherde mit 13 Kühen, fünf heranwachsenden Halbstarken sowie acht Kälbchen. Einmal in der Woche und nach Bedarf auch öfter helfen vier junge Männer, die beim Kreis das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) absolvieren, im Gehege. Dann unterstützen Christopher, Frank, Niklas und Philipp die Hegemeister beim morgendlichen Versorgen der Auerochsen, Tarpane und Wisente. Anschließend steht immer etwas anderes auf dem Arbeitsplan. Mal müssen Brücken, Ställe und Vorplätze gereinigt werden, dann ist ein Zaun zu reparieren, Brombeergebüsch wird zurückgeschnitten oder Heu eingelagert. An den anderen Tagen in der Woche sind die jungen Leute mit ihrem Betreuer Robert Scheuß im Kreisgebiet unterwegs und nehmen Aufgaben in der Biotoppflege wahr, wie das Mähen von kreiseigenen Wiesen. Letzte Woche erst hat der Trupp im Neandertal ein neues Zaunwehr am Rehbockbach eingebaut. "Das wurde durch die starken Sommerniederschläge etwas beschädigt. Es soll von der einen Seite die Tiere im Gehege halten und von der anderen Seite kleine Äste und Stöcke bei Starkregen durchlassen. Wir bauen es also in die eine Richtung flexibel", berichtet Niklas.

Nach gut einem Monat Einarbeitung in der Natur, haben die vier schon einiges gelernt, etwa die Arbeit mit dem Freischneider. "Das geht viel schneller als mit der Sense", stellt Philipp fest. Christopher ist jetzt für einen Monat jeden Tag bei den Hegemeistern und den Wildtieren im Gehege: "Ich mag die ruhige Atmosphäre morgens im Tal bei der Fütterung." Übrigens hat wieder die Sammelzeit angefangen. Wer Kastanien und Eicheln für die Winterfütterung abgeben möchte, kann das ab dem nächsten Wochenende gerne tun. Dann steht ein Sammelbehälter vor dem Tarpanstall.

Wer Interesse hat, noch mit in das freiwillige ökologische Jahr zu starten, die mittlere Reife, einen Hauptschulabschluss oder keinen Schulabschluss hat, der kann sich sofort bewerben beim Kreis Mettmann, Amt 61-3, Düsseldorfer Str. 26, 40822 Mettmann, (E-Mail: susanne.hanst-usorasch@kreis-mettmann.de, Tel. 02104/992611). Allgemeine Informationen zum FÖJ gibt es auch im Internet unter www.foej.lvr.de.

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