Osteopathie auf Rezept

Krankenkasse übernimmt Kosten für die sanfte Heilmethode.

 Die wichtigsten Instrumente des Osteopathen sind seine Hände.

Die wichtigsten Instrumente des Osteopathen sind seine Hände.

Foto: djd/IKK classic/thx

(djd/pt). Wer mit Kopfschmerzen zum Hausarzt geht, wird normalerweise nicht gefragt, ob er vor kurzem vielleicht einmal umgeknickt ist, als Kind einen Unfall hatte oder Schmerzen im Knie hat. Denn noch immer denken die meisten Schulmediziner eher in „Einzelteilen“ – bei Kopfschmerzen wird der Kopf behandelt, nicht der Körper. Osteopathen sehen das anders. Für sie ist der Mensch eine Einheit, die als Ganzes therapiert werden muss.

Begründet wurde die Methode von dem US-Mediziner Dr. Andrew T. Still (1828 – 1917). Er entdeckte, dass in unserem Körper vom kleinen Zeh bis zur Kopfhaut alles über Muskeln, Sehnen und Bindegewebe miteinander verbunden ist. Stimmt an einer Stelle etwas nicht, kann der gesamte Organismus aus dem Gleichgewicht geraten. Aus diesem Grund ist es für Osteopathen logisch, dass etwa ein blockierter Lendenwirbel für Nackenschmerzen sorgen oder ein verkrampftes Zwerchfell die Brustwirbelsäule beeinträchtigen kann. Der Erfolg gibt ihnen recht. Laut Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) sind jährlich rund 5,6 Millionen Patienten in osteopathischer Behandlung. Auch viele Krankenkassen sehen die alternative Heilmethode als sinnvolle Ergänzung und beteiligen sich an den Behandlungskosten.

Die wichtigsten Instrumente des Osteopathen sind seine Hände. Mit ihnen „sieht“ er, ob Muskeln verspannt, Bindegewebsstrukturen (sogenannte Faszien) verhärtet oder Gelenke blockiert sind. Durch Druck, Drehung und Ziehen kann der Therapeut die Störungen lösen – oft in einer einzigen Behandlung. Auf diese Weise werden Nervenbahnen wieder durchlässig, Gewebsflüssigkeiten können ungehindert fließen und jede Zelle optimal versorgen. Dadurch soll der Körper seine Selbstheilungskräfte entfalten und sich selbst regenerieren können. Besonders häufig kommen osteopathische Techniken bei Rücken- und Gelenkproblemen zum Einsatz, aber auch bei chronischen Erkrankungen wie Allergien, Migräne oder Asthma.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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