Bürgermeisterwahl 2015 Kinder fragen...

Erkath · ...und die Bürgermeisterkandidaten antworteten. Schon zur Kommunalwahl hatte der Jugendrat Erkrath eine Informationsveranstaltung für Erkraths jüngste Wähler organisiert.

 Der Jugendrat der Stadt Erkrath lud die Bürgermeisterkandidaten zum Gespräch mit jungen Wählern ins Gymnasium Hochdahl ein.

Der Jugendrat der Stadt Erkrath lud die Bürgermeisterkandidaten zum Gespräch mit jungen Wählern ins Gymnasium Hochdahl ein.

Foto: nima

(nima) Da lag es nahe, ihnen auch vor der Bürgermeisterwahl die Chance zu geben, die drei Kandidaten kennen zu lernen. Am vergangenen Donnerstag lud der Jugendrat Detlef Ehlert (SPD), Reinhard Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen) und Christoph Schultz (CDU) in die Aula des Gymnasiums Hochdahl ein, wo sie sich den Schülern der Stufen 10, 11 und 12 vorstellten.
Erst verhaltenes Kichern, dann aber viel Applaus und Jubel erntete Christoph Schultz für seine Aussage, dass er Erkraths Schulen, die heute "einen trostlosen Anblick" bieten, wieder zu Orten machen will, "wo die Schüler gerne hingehen". "Wie auf der Bahnhofstoilette" dürfe es dort nirgends aussehen.

Neben allgemeinen Fragen wie "Warum wollen Sie Bürgermeister werden?", "Was gefällt Ihnen an Erkrath?" oder "Warum sollten die Bürger gerade Sie wählen?" hatten Felix Katzenburg und Lisanne Spenner vom Jugendrat der Stadt Erkrath den Bürgermeisterkandidaten auch ganz speziell ihre Altersgruppe interessierende Fragen gestellt: Was wird der künftige Bürgermeister für die Schulen tun und wie will er unsere Stadt für Jugendliche attraktiver machen?
Detlef Ehlert wies darauf hin, dass mögliche Veränderungen auch in den Händen der jungen Leute selber liegen: So empfahl er den Schülern, sich für ihre Belange, aktiv einzusetzen. "Eure tatkräftig Initiative bringt was", betonte er und führte als Beispiel das Engagement der BMX-Fahrer und Skater für die Rollsportanlage in Alt-Erkrath an. Forderungen nach einem Kino oder einer Disco seien jedoch utopisch und aufgrund der guten Erreichbarkeit von entsprechenden Angeboten in Düsseldorf in unserer Stadt unnötig.

"Jeder hat das Recht, gehört zu werden", untermauerte auch Schultz seinen Einsatz für die Jugend. Generell habe er eine große Zufriedenheit der Jugendlichen mit den örtlichen Angeboten festgestellt. Doch, wo es Probleme gebe, müsse der Bürgermeister als Ansprechpartner da sein. Gerne werde er künftig mit den jungen Leuten über punktuelle Verbesserungen sprechen, sagte er. Schülern weiterhin Gehör verschaffen, will auch Reinhard Knitsch. Der Jugendrat und die Jugendcafés seien gute Ansätze, die es zu erhalten gelte — ebenso wie die große Vereinslandschaft, die er bereits selbst als Jugendlicher zu schätzen gelernt habe.
In der anschließenden offenen Fragerunde ging es unter anderem um Erkraths Wirtschaft, die Beleuchtung der Haaner Straße, auch im Hochsommer laufende Heizungen in der Schule und die aktuelle Flüchtlingssituation. Nicht zuletzt interessierte die Gymnasiasten auch, was die Bürgermeisterkandidaten persönlich für die in Erkrath untergebrachten Flüchtlinge getan haben. Christoph Schultz berichtete von ausrangierten Kuscheltieren und Pflegeprodukten, Reinhard Knitsch von Anträgen der Grünen zur Einstellung eines hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten und Detlef Ehlert von seiner Unterstützung bei der Einrichtung der Landes-Erstaufnahme-Station im Bürgerhaus Hochdahl.

Unisono legten die Drei den Schülern nahe, von ihrem Wahlrecht — einem Recht, das längst nicht in allen Ländern Selbstverständlichkeit ist — Gebrauch zu machen: "Geht wählen!", betonte jeder einzelne. Leicht gemacht haben die Kandidaten den Hochdahler Schülern ihre Entscheidung, für wen sie stimmen sollten, dabei aber nicht. "Das wird schwierig werden", meint Lisanne Spenner vom Jugendrat: Der persönliche erste Eindruck könnte ausschlaggebend werden.

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