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Ferien im Wohnmobil

Ferien im Wohnmobil

Die Herbstferien liegen vor der Tür und Urlaub in Deutschland liegt im Trend. Immer mehr Urlauber sind im Wohnmobil unterwegs. Auch viele Erkrather besitzen eins.Während bei uns in Erkrath gerade Wohnmobilbesitzer mit schulpflichtigen Kindern ihre 'Zweitwohnung‘ fit für Ferienausflüge ins In- und Ausland machen, geschieht das zeitgleich auch in Brandenburg und eine Woche später in Bayern und Baden-Württemberg.

(RG) Zu den touristischen Zielen innerhalb Deutschlands gehört auch unser schönes Neanderland, das der Kreis auf einer eigenen Seite bewirbt. Aber das ist nicht der einzige Grund, der unsere Region für Wohnmobilbesitzer bekannt gemacht hat. Die größte Messe rund um das Thema Wohnmobile, Camping und Caravans, der 'Caravan Salon‘, findet jährlich in Düsseldorf statt. Viele Besucher dieser Messe reisen mit dem Wohnmobil an und suchen dann geeignete Stellplätze, die in Düsseldorf nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen. Längst sind auch Kurztrips ins Neanderland bei Wohnmobilbesitzern angesagt. Ständige Begleiter unterwegs: Der Stellplatz- oder Bord-Atlas, als Nachschlagewerke oder eine der kostenlosen Such-Apps.
Die meisten Wohnmobilbesitzer halten sich nicht lange am gleichen Ort auf. Sie sind die Nomaden unter den Urlaubern. Haan, Heiligenhaus, Mettmann, Velbert und Wülfrath haben sich längst auf die Urlaubsnomaden, die statistisch betrachtet pro Kopf und Tag rund 45 Euro am Besuchsort ausgeben, eingestellt und bieten Stellplätze, die auf www.neanderland.de/uebernachten/wohnmobil gelistet sind.

Erkrath ist nicht dabei, obwohl in einem Stellplatz-Atlas aus dem Jahr 2014 sechs Stellplätze in Industriegebiet in der Heinrich-Hertz-Straße 18 mit Wasser- und Stromanschluss zu finden waren. Wir haben in der Firma Bollenhoff, auf deren Gelände die Stellplätze einst waren, nachgefragt und erfahren, dass die Stadtverwaltung Erkrath den Weiterbetrieb mit der Begründung 'hier könnten Camping-ähnliche Verhältnisse entstehen‘ untersagt hat. Bollenhoff Geschäftsführer Franz-Josef Oberbach, selbst regelmäßiger Wohnmobilurlauber, kann diese Begründung zwar nicht nachvollziehen, hat sich der Entscheidung aber gebeugt. Wo vor drei Jahren noch Wohnmobile parkten, parken heute Firmenwagen und Besucherfahrzeuge.

Aber wo im Stadtgebiet könnten alternativ Stellplätze für Wohnmobile geschaffen werden? Seit 2010 steigt die Zahl der Wohnmobilneuzulassungen in Deutschland kontinuierlich an. Laut der Fachzeitschrift Promobil haben sie im September 2017 mit über 50.000 ein Rekordhoch erreicht. In Mettmann hat die Stadtverwaltung auf Initiative der Wirtschaftsförderung vor nicht allzu langer Zeit zwei Stellplätze fußläufig zum Stadtzentrum eingerichtet, die weder Strom- noch Wasseranschluss bieten. Auch eine Ver- und Entsorgungsstation gibt es in Mettmann nicht. Haan bietet über die eigenen Stadtwerke eine solche Station an.

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Wir haben in der Erkrather Verwaltung nachgefragt und sind auf Interesse gestoßen. "Mir sind aktuell keine bereits geplanten oder umgesetzten Stellplätze bekannt, aber ich nehme das Thema als Anregung mit in die Verwaltungskonferenz", verspricht Beigeordneter Ulrich Schwab-Bachmann. In der Erkrather Wirtschaftsförderung hat man das Thema schon seit geraumer Zeit im Blick, aber noch keine Lösung gefunden. "Die Frage wo und mit welcher Ausstattung wir Stellplätze anbieten könnten, ist noch nicht abschließend geklärt. Aber wir sind dabei und hoffen hier bald einen passenden Platz zu finden", erklärt Eva Harm aus der Wirtschaftsförderung zum Sachstand.

Wohnmobilfahrer dürfen gespannt sein. Vielleicht findet sich ja im kommenden Jahr zumindest eine einfache Stellplatzvariante, die dann in den Stellplatz-Apps und auf der Neanderland Website des Kreises gelistet ist.