Selbstbehauptungskurse beim TSV Hochdahl Starke Mädchen wehren sich

Hochdahl · Wie kann ich mich gegen Mobbing zur Wehr setzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell die Teilnehmerinnen des „Starke Mädchen“- Kurses des TSV Hochdahl.

 Gemeinsam lernen Mädchen ganz unterschiedlichen Alters, wie sie mit Mobbing umgehen und sich zur Wehr setzen können.

Gemeinsam lernen Mädchen ganz unterschiedlichen Alters, wie sie mit Mobbing umgehen und sich zur Wehr setzen können.

Foto: tb

In unterschiedlichen Altersklassen haben die Schülerinnen die Möglichkeit, Selbstverteidigung und Selbstbehauptung auf spielerische Art zu lernen. Was Mobbing überhaupt ausmacht, dass man nicht nur in der Rolle des Opfers unter Ausgrenzung, Spott und Hohn leiden kann und dass Worte manchmal mehr helfen als Taten, vermittelt Dozentin und Leiterin des TSV Jugendzentrums Gabriela Klosa.

Die Sozialpädagogin nimmt sich in ihren Kurseinheiten ausgiebig Zeit, mit den Kindern den Ernst verschiedener Situationen durchzusprechen und hilft den Mädchen dabei, ihre eigenen Stärken zu erkennen. „Derzeit laufen drei verschiedene Kurse für Mädchen vom sechsten bis zum achten Lebensjahr, beziehungsweise von neun bis zwölf Jahren“, erklärt die Kursleiterin. Doch was ist Mobbing überhaupt? „Darüber spreche ich mit den Mädchen ebenfalls. Zu Mobbing gehört nicht nur körperliches Verletzen, auch Ärgern, Drohen und Gerüche verbreiten.“

Durch verschiedene Spiele werden die Kinder und Jugendlichen behutsam mit dem ernsten Thema konfrontiert. Jede Kurseinheit beginnt jeweils mit einer Vorstellungsrunde. Jedes Mädchen muss selbst einschätzen, wie es um die vorhandene Energie am Kurstag bestellt ist. Rücksichtnahme und Respekt schwingt in jedem Kursschwerpunkt mit. „Wichtig ist zudem ein fester Stand“, verraten die Mädchen, die damit nicht nur eine mutige Außenwirkung erzielen wollen, sondern sich auch gekonnt gegen Schubsen zur Wehr setzen können. Ein lautes und deutliches „Nein“ stellt die Basis für eine gesunde Selbstbehauptung dar und will gelernt werden. „Wenn man mit Worten nicht weiterkommt, bringe ich den Mädchen bei, wie sie sich aus festen Griffen befreien können“, so Klosa. Für die Mädchen hat der Kurs, den sie in einer kleinen Gruppe von 12 bis 15 Mädchen absolvieren, noch weitere Vorteile. „Wir können unseren Freundinnen in der Schule beibringen, wie sie sich bei Mobbing verhalten sollen“, sind sich die Mädchen sicher. Bei Beleidigungen mit eben solchen zu reagieren, kommt für die Kinder übrigens nicht in Frage. „Eher sollte man diese ins lächerliche ziehen und zeigen, dass man keine Angst hat.“

Sich selbst zu reflektieren gehörte zur Aufgabe der größeren Kursteilnehmerinnen, die in einem kurzen Resümee ihre Erfahrungen zusammenfassen sollten. „Es ist schlimm und respektlos, andere Leute runter zu machen und sich darüber zu freuen, dass sie dann traurig sind“, ist sich Katherina sicher. „Der Kurs hat mir geholfen, mit solchen Situationen umzugehen.“ Anja hat sich für den Kurs ganz gezielt angemeldet, weil ihr im Vorfeld Selbstvertrauen fehlte. „Ich weiß jetzt, wem ich mich anvertrauen kann und wie ich mich aus einem festen Griff befreie. Der Kurs hat mir viel Spaß gemacht und mir wirklich geholfen.“ Ein ähnliches Konzept hält der TSV Hochdahl auch für Jungs bereit. Im Fokus der Einheiten soll das Selbstbewusstsein der Schüler gestärkt, Fairness und Sicherheit vermittelt werden. Nähere Infos unter www.tsvhochdahl.de.

Info:

In einer Umfrage unter mehr als 2100 Dritt- und Sechstklässler haben 44 Prozent der Kinder angegeben, dass Mobbing oft, jeden Tag und ständig –nicht nur in der Schule- geschieht. Ein neuer Kurs ist für September dieses Jahres geplant.

(tb)
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