Was tun, wenn Kinder Schmerzen haben?

Chronische und rezidivierende Schmerzen im Kindesalter sind ein häufiges Phänomen. Sie können mit erhöhter Ängstlichkeit und Depressivität, eingeschränktem körperlichen/psychosozialen Funktionsniveau und vielen Schulfehltagen einhergehen.

Die Eltern der betroffenen Kinder sind häufig emotional stark belastet und neigen zu schmerzverstärkenden Reaktionen. Anhaltende Schmerzen im Kindesalter sind prädisponierend für die Entwicklung chronischer Schmerzen im Erwachsenenalter.

Leider treten diese Schmerzen mit deutlich steigender Tendenz auf. Meistens sind es Kopf- Bauch- oder Rückenschmerzen. Sicher sind die steigenden Zahlen auch dadurch zu erklären, dass Schmerzen bei Kindern heute viel ernster genommen werden.

Chronische Schmerzen liegen vor, wenn sie wiederkehrend über einen Zeitraum von drei Monaten auftreten. Liegt eine Schmerzstörung vor, so dominiert der Schmerz das Leben der betroffenen Kinder und Ihrer Familien. Sie fühlen sich hilflos und der Unberechenbarkeit der Schmerzen ausgeliefert. Nicht selten entwickeln Kinder emotionale Störungen oder depressive Episoden.

Moderne Therapien nutzen Behandlungsansätze der Schmerzpsychotherapie, die erfolgreich Wege aus dem "Teufelskreis der Schmerzen" zeigen. Gedanken, Gefühle und das Verhalten beeinflussen das Schmerzerleben. Im Gespräch vermittelt die Therapeutin das Wissen über die Entstehung. Die Therapeutin sucht zusammen mit den betroffenen Kindern nach individuellen Verstärker der Schmerzen.

Gemeinsam üben sie Techniken ein und die Kinder und Jugendlichen können Methoden ausprobieren, um wirksame Techniken für sich selber herauszufinden. Die Eltern werden intensiv in den therapeutischen Prozess eingebunden. Einer Psychotherapie sollte immer eine ausführliche Diagnostik voraus gehen.

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