Hexenverfolgung im Kreis Mettmann

Erkrath · Der Bergische Geschichtsverein, Abteilung Erkrath, und der Bürgerverein Hochdahl laden zu einem Powerpoint-Vortrag zum Thema "Hexenverfolgung im Kreis Mettmann" ein. Referentin ist Dr. Erika Münster-Schröer, die sich seit Jahren wissenschaftlich mit diesem Themenbereich beschäftigt und zahlreiche Quellen dazu ausgewertet hat.

Der heutige Kreis Mettmann, dessen Orte im Alten Reich zum Herzogtum Berg gehörten, war kein Zentrum der Hexenverfolgung. Allerdings ist schon für die Jahre 1499/1500 ein erster Hexenprozess für Ratingen überliefert, in welchem auch noch ein Wahrsager zum Zuge kam

Danach setzte eine längere Pause ein, doch lebten in den Jahren 1580 bis 1590 in der hiesigen Region, so etwa in Homberg oder der Herrschaft Hardenberg, einzelne Hexenverfolgungen wieder auf. Im benachbarten Stift Rellinghausen (heute zu Essen) gab es sogar Massenhinrichtungen, zu denen zeitgenössische Augenzeugenberichte vorliegen. Dort hatte sich 1579 auch der Ratinger Scharfrichter Meister Michel beworben, um "seine Kunst" auszuüben.

1737/38 fand in Gerresheim, dem Sitz des damaligen Amtes Mettmann, der letzte Prozess am Niederrhein statt. Helena Curtens und Agnes Olmans wurden dort schließlich als Hexen verbrannt. Wie konnte eine Anklage wegen "Hexerei" für mehr als 250 Jahre wirkmächtig bleiben? Wer war dafür verantwortlich, und was machte überhaupt den Vorwurf der Hexerei aus? Auf diese Fragen versucht der Vortrag anhand der regionalen Beispiele eine Antwort.

Die Veranstaltung findet am 16. Mai in der Bücherei Hochdahl, Sedentaler Straße 105 bis 107 statt und beginnt um 19.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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