Was für ein Mensch tut so etwas?

Unterfeldhaus · Man merkt Daniela Hink die Anspannungen der vergangenen Tage an. Sie wirkt erschöpft, traurig und wütend: Zum wiederholten Male hat ein bislang unbekannter Täter ihre Island-Mix-Stute brutal im Genitalbereich verletzt.

 Daniela Hink und ihre Stute Aska. Das Pony leidet unter den Verletzungen, die ihm von einem bisher unbekannten Täter zugefügt worden.

Daniela Hink und ihre Stute Aska. Das Pony leidet unter den Verletzungen, die ihm von einem bisher unbekannten Täter zugefügt worden.

Foto: Nikolas Golsch

(nic) Es ist ein kleiner privater Stall in Unterfeldhaus am Niermannsweg. Sieben Pferde werden dort in Offenstallhaltung, also bei Tag und Nacht auf der Wiese, gehalten. Unter ihnen auch die bereits 30 Jahre alte Island-Mix-Stute Aska. Seit 22 Jahren sind sie und ihre Besitzerin, Daniela Hink, ein Team. Gemeinsam durchstreifen sie noch bis vor kurzem die Wälder. Die Welt schien in Ordnung, bis zu jenem Tag im Juli diesen Jahres, an dem die treue Stute Opfer eines perversen Tierschänders wurde. "Als ich die Verletzungen bemerkte, dachte ich zuerst, es sei eine Art Geschwür", erinnert sich Daniela Hink. Doch der Tierarzt bestätigte ihr eine andere Diagnose. Mit einem Gegenstand hat man dem wehrlosen Tier schwere Verletzungen äußerlich und innerlich im Genitalbereich zugefügt. "Ich war geschockt. Wieso passiert das meiner Stute?" Daniela Hink erstattete Anzeige, die Wunden wurden versorgt und die Hoffnung, dass sich alles wieder zum Guten wendet, wuchs.

Dann, Ende November, der nächste Schock: Erneut hatte der Täter zugeschlagen - wieder wurden Aska Verletzungen im Genitalbereich zugefügt. Die Stute befindet sich in tierärztlicher Behandlung. Täglich müssen die Wunden gereinigt und versorgt werden. Daniela Hink ist fassunglos. "Was ist das für ein kranker Mensch, der so etwas tut?" Mittlerweile ist auch die Kreispolizei tätig geworden und sucht nach Zeugen, die etwas Verdächtiges gesehen haben. Kameras sollen auf dem Gelände aufgestellt werden, um es besser bewachen zu können.

Auch die Pferdebesitzer in der unmittelbaren Nachbarschaft sind schockiert. An dem Offenstall grenzt der bekannte Sportstall "Niermannshof". Hier ist zum Glück nichts passiert. Die Anlage ist videoüberwacht und alle Mitarbeiter und Einstaller sind - gerade jetzt - sensibilisiert, die Umgebung und ihre Tiere noch mehr als sowieso üblich ist, im Auge zu behalten. Am Stall kennt man sich, verdächtige oder unbekannte Menschen, fallen der Stallgemeinschaft sofort auf.

Bisher haben die Ermittlungen der Polizei noch zu keinem Ergebnis geführt und man ist auf die Hilfe aus der Bürgerschaft angewiesen. Wer etwas Verdächtiges gesehen hat, meldet sich unter Telefon 02104 / 9480-6450.

Kommentar von Nicole Palmieri
Ein Tier hat im Gegensatz zu vielen Menschen, eine reine Seele. Sie begegnen einem ohne Vorurteile, sind treue Begleiter und lieben bedingungslos. Es macht mich wütend und unendlich traurig zugleich, dass es Menschen gibt, die diesen wehrlosen Geschöpfen so viel Leid zufügen können - seelisch wie körperlich - und in vielen Fällen entweder unbestraft oder mit vergleichbar geringen Sanktionen "davon kommen". Warum jemand so etwas Schreckliches tut, bleibt mir wohl für immer unbegreiflich und ist unentschuldbar. Keine Erklärung, kein Geständnis, kann solche Grausamkeit entschuldigen und ungeschehen machen.

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