Seite an Seite mit Florian David Fitz

Hochdahl/Essen · Der Hochdahler Marco Klammer (38) spielt im neuen Film "Die Lügen der Sieger" als Komparse an der Seite von Florian David Fitz und Lilith Stangenberg mit. Kürzlich feierte der Thriller in Essen Deutschland-Premiere.

 Schauspielerin Lilith Stangenberg alias Praktikantin Nadja erinnerte sich noch genau an die gemeinsame Szene mit Marco Klammer.

Schauspielerin Lilith Stangenberg alias Praktikantin Nadja erinnerte sich noch genau an die gemeinsame Szene mit Marco Klammer.

Foto: Nikolas Golsch

Klammer war dabei, um Kontakte zu knüpfen.

(nigo) Florian David Fitz (41) ist derzeit einer der gefragtesten deutschen Schauspieler. Kürzlich feieret sein neuer Film "Die Lügen der Sieger" Kinopremiere. Darin spielt er Fabian Groys. Der ist ein angesehener, aber auch hoch verschuldeter Journalist bei einem politischen Nachrichtenmagazin. Als seine aktuelle brisante Story über den fragwürdigen Umgang mit Bundeswehr-Veteranen zu scheitern droht, verpasst ihm das einen weiteren Dämpfer. Zusätzlich soll er dann auch noch die neue und arg naiv wirkende Redaktionspraktikantin Nadja (Lilith Stangenberg) betreuen. Er trägt ihr eine vermeintlich banale Recherche-Aufgabe auf, um sie einfach nur zu beschäftigen: Ein ehemaliger Bundeswehr-Soldat hat Selbstmord begangen, indem er in einen Löwenkäfig gesprungen ist. Doch schnell findet Nadja eine heiße Spur: Der Soldat wurde möglicherweise durch hochgiftige Stoffe verrückt, die er als Arbeiter in einer Gelsenkirchener Recyclingfabrik eingeatmet hat. Fabian Groys leckt Blut, nimmt zusammen mit Nadja die Recherchen auf.

Vor wenigen Tagen feierte der Film in der Essener Lichtburg Deutschlandpremiere. Hauptdarsteller Florian David Fitz war dazu extra aus Afrika, wo er gerade seinen neuen Film dreht, nach Essen gekommen. Ebenso waren auch Regisseur Christoph Hochhäusler und Darstellerin Lilith Stangenberg dabei.

Und auch Marco Klammer aus Hochdahl war da — ebenfalls Schauspieler und ebenfalls im Film zu sehen. Drei Tage war er beim Dreh zu "Die Lügen der Sieger dabei", denn unter anderem ist der Film auch in Köln entstanden. In drei Szenen hatte Klammer damals (der Film wurde bereits 2013 abgedreht) mitgewirkt. Vor der Premiere war er gespannt, welche der Sequenzen es nun letztendlich in den Film geschafft haben. Etwas enttäuscht war der Erkrather Schauspieler danach, denn ausgerechnet seine größte Szene, in der er einen Journalisten in der Nachrichten-Redaktion spielt, wurde rausgeschnitten. "Darin hatte ich einen kurzen Dialog mit Praktikantin Nadja", sagt Klammer. Dennoch, zwei Mal taucht er trotzdem im Film auf. Wenn auch nur für wenige Sekunden als Komparse. Ein Mal steht er am Kopierer, einmal sitzt er in der Redaktion am Schreibtisch und dreht sich gerade um, als Nadja den Raum betritt. Das war es dann aber auch schon — ein bisschen Wehmut schwingt in Klammers Stimme mit, als er das nach der Premiere erkennen muss.

Hauptsächlich war er zur Premiere gekommen, um Kontakte zu knüpfen. Und das hat dann auch tatsächlich geklappt: Nach dem Film begegnete Klammer zuerst Hauptdarsteller Florian David Fitz, dann Regisseur Christoph Hochhäusler. Und am Schluss auch noch Nadja alias Lilith Stangenberg. Sie konnte sich noch genau an die gemeinsame Szene erinnern, umarmte Klammer sogar zur Begrüßung. Ein kleiner Plausch, eine erneute Umarmung zur Verabschiedung. Seine Karte konnte er jedem der drei in die Hand drücken. "Vielleicht denken die ja mal wieder an mich, wenn ein neuer Film ansteht", sagt der Hochdahler.

Seinen bisher größten Auftritt hatte er in einem Stromberg-Film, auch im neuen Kölner Tatort "Der Untote", der noch in diesem Jahr über die Fernsehbildschirme laufen soll, hat Klammer als Komparse mitgewirkt. Im vergangenen Jahr hatte er zudem ein Engagement am Englischen Theater in Berlin ergattern können.
Ansonsten hält er sich mit Gegegenheits-Auftritten in RTL-Serien über Wasser. "Das ist kein anspruchsvolles Fernsehen, aber er gibt schnelles Geld", sagt Marco Klammer. Und: "Wenn man einmal die Hemmschwelle überwunden hat bei so etwas mitzumachen, geht es schon viel leichter", sagt er. Eine abgeschlossene Berufsausbildung hat er nicht, die Schauspielschule angebrochen. Lange Zeit arbeitete er in einem Sexshop, doch auch diesen Job hat er mittlerweile an den Nagel gehängt. Was ihm bleibt, ist der Traum nach größeren Jobs und einem Platz im Schauspiel-Bereich. Es sei die Zeit gekommen, zu neuen Ufern aufzubrechen, sagt der 38-jährige.

Meistgelesen
Die Tanzstunde
Bewegend-humorvolles Kammerspiel nach Mark St. Germain Die Tanzstunde
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort