Musik überwindet alles

Hochdahl · Kathrin Schinski liebt Musik. Vor allem aber mag es die Hochdahlerin, gemeinsam mit anderen Menschen Musik zu machen. Um ihrer Leidenschaft nachzukommen, verfolgte die gelernte Sozialpädagogin ein Ziel, welches sich 2013 in die Tat umsetzen ließ.

 Kathrin Schinski ist Sozialpädagogin und leitet ein musikalisches Inklusionsprojekt.

Kathrin Schinski ist Sozialpädagogin und leitet ein musikalisches Inklusionsprojekt.

Foto: tb

(tb) Mit der Gruppe "Faktor G" (G= Gemeinschaft) hat Schinski ein inklusives Musikprojekt auf die Beine gestellt und sowohl Jugendliche mit, als auch ohne Behinderungen in einen Chor zusammen gefasst. "Obwohl unser musikalischer Anspruch sehr hoch ist, steht nicht die Musik an erster Stelle, sondern das Miteinander. Wir sind eine klasse Truppe", weiß Kathrin Schinski. Bereits wenige Monate nach der Gründung zog es den knapp 30-köpfigen Chor samt Bandmitgliedern auf das Münchener Olympiagelände." Eigentlich haben wir das Pferd von hinten aufgezäumt. Erst die Anmeldung für die Veranstaltung, dann die Chorgründung", erinnert sich die engagierte Hochdahlerin. Doch das Ergebnis war schlichtweg atemberaubend. "Wir haben vor 1000 Leuten rund eine Stunde gespielt. Das war ein Gefühl, das kann man nicht beschreiben." Das Fieber der Gruppe war geweckt. Weitere Auftritte, besonders bei Gemeindefesten, folgten.

"Faktor G ist aus einer Gruppe der neuapostolischen Kirche entstanden, bei der ich Mitglied bin. Die "Handicapped- Kidz" haben mich erst auf die Idee gebracht, gemeinsam mit normalen Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen Musik zu machen." Drei Mal im Jahr treffen sich die Band- und Chormitglieder, die in ganz NRW verstreut wohnen, zu zentralen Proben im Ruhrgebiet. "Es gibt aber auch Proben, die finden an verschiedenen Orten einmal im Monat statt", so Schinski weiter. Um die Gruppe zusammen zu halten, aber auch die Organisation während des Auftrittes zu realisieren, steht Kathrin Schinski in der Funktion des Dirigenten. "Betreuer brauchen wir so gut wie gar nicht. Ich finde es einfach klasse, wie die Jugendlichen miteinander umgehen. Wir sind eine echte Einheit, jeder passt auf den anderen auf und niemand wird ausgeschlossen."

Die Hochdahlerin ist sich sicher, mit Musik einen Schlüssel zur Inklusion gefunden zu haben. "Singen kann fast jeder. Vor drei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass aus meiner Idee einmal etwas wird. Heute kann ich sagen: So funktioniert gelebte Inklusion!" Und auch die Gruppenstärke hat sich seitdem kaum verändert. Im Chor singen derzeit 24 Sängerinnen und Sänger, zwölf Personen sind für die Musikinstrumente zuständig. "Wir haben auch in der Band drei Jugendliche mit Behinderung. Doch die beherrschen ihr Instrument erstklassig." Den nächsten Auftritt hat Faktor G im Juni auf dem Centro Oberhausen- Gelände zum Weltjugendtag. "Wir haben die Ausschreibung gewonnen und dürfen uns auf der Bühne präsentieren", freut sich Kathrin Schinski abschließend.

Näheres zu Faktor G unter www.nak-handicapped.de/faktor-g.

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