Hilfe gegen den Hunger

Hochdahl · Hilfe, wo sie dringend gebraucht wird. Die Tafel in Erkrath-Hochdahl ist für viele Menschen der letzte Anker, um ihre Familie "satt zu bekommen".

 Beate Wirth ist zweite Vorsitzende bei der Erkrather Tafel.

Beate Wirth ist zweite Vorsitzende bei der Erkrather Tafel.

Foto: RG

(RG) Wenn man von 110 Menschen spricht, die wöchentlich Lebensmittel bei der Tafel abholen, klingt das überschaubar. Wenn man aber weiß, dass 450 Familien mit insgesamt rund 1.200 Menschen von der Tafel unterstützt werden, spricht man über die wirklichen Zahlen. Seit Oktober 2009 hat die Erkrather Tafel ihre Ausgabestelle im Schulgebäude an der Schmiedestraße 2 und das ist ein guter Standort im Stadtgebiet. "Gerade in Hochdahl gibt es viele Menschen, Alleinerziehende, junge Familien, die auf die Hilfe der Tafel dringend angewiesen sind." Weiß Beate Wirth, die zweite Vorsitzende der Erkrather Tafel.

Die Tafeln leisten in Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass Menschen in Not nicht mit leerem Magen schlafen gehen müssen. Vor allem für Kinder kann die Erfahrung hungrig zu bleiben einen negativen Einfluss auf ihre weitere Entwicklung nehmen, sowohl körperlich im Wachstum, als auch psychisch in Bezug auf die Leistungsfähigkeit und Konzentration in der Schule.

Die Erkrather Tafel gehört zum Bundesverband der Tafel e.V., der 1995 in Berlin gegründet wurde. Mittlerweile gehören über 900 Tafeln zum Bundesverband. Deutschlandweit gibt es 2.100 Ausgabestellen. Mehr als 60.000 Menschen engagieren sich deutschlandweit bei den Tafeln. 1,7 Millionen Menschen, von denen 30 Prozent Kinder, 53 Prozent Erwachsene und 17 Prozent Rentner sind, unterstützt die Tafel jährlich deutschlandweit. Die Menschen, die für ihre Familien Lebensmittel abholen, erhalten durchschnittlich 3,5 kg Lebensmittel pro Woche. Deutschlandweit sind rund 5.000 Kühlfahrzeuge im Einsatz, um verderbliche Lebensmittel möglichst frisch zu den Ausgabestellen zu bringen.

Als erste Tafel im Kreis Mettmann wurde die Erkrather Tafel e.V. 2001 gegründet. Sie ist unabhängig, überparteilich und überkonfessionell und damit für jeden Menschen in Not zugänglich. Mit inzwischen 80 Mitgliedern, von denen 45 aktiv ehrenamtlich tätig sind, sammelt sie jährlich 175 Tonnen Lebensmittel ein und leistet damit auch noch einen wertvollen Beitrag für unsere Umwelt.

Woche für Woche werden 1,7 Tonnen Lebensmittel, die von den Händlern normaler Weise "vernichtet" würden, an zwei Wochentagen an Bedürftige ausgegeben. Die Erkrather Tafel agiert dabei nicht allein, sondern arbeitet mit Nachbartafeln zusammen und ist Mitglied im Landes- und Bundesverband der Tafeln. In Erkrath leben insgesamt circa 4.200 Bedürftige, von denen 1.500 Kinder sind. Neben der Lebensmittelausgabe, die zweimal wöchentlich erfolgt, organisiert die Tafel Paketaktionen zu Weihnachten, eine Nikolausfeier für Kinder und nimmt an den Festen der Stadt Erkrath teil.

"Wir freuen uns über jede Unterstützung für die Erkrather Tafel, ob als aktiver Ehrenamtler, passives Mitglied oder einfach als Spender finanziell oder mit überschüssigen, aber einwandfreien Lebensmitteln", lädt Beate Wirth ein. Weitere Informationen finden sich auf der Website www.erkrather-tafel.de.

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