Ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus

Hochdahl · Der 89jährige Zeitzeuge des Holocaust, Sally Perel, besuchte das Gymnasium Hochdahl. Das Buch und der Film über seine Geschichte sind weltbekannt.

Die Geschichte des in Deutschland geborenen Juden, der als Hitlerjunge Salomon in die Hitlerjugend eintritt, um sein Leben zu retten. Erst nach über 40 Jahren des Schweigens begann Sally Perel über die schmerzliche Vergangenheit zu schreiben und zu sprechen.

Der jüdische Junge Sally Perel wurde am 21. April 1924 in Peine geboren. Er entkam dem Holocaust in der Uniform seiner Feinde - als Hitlerjunge Jupp Perel. Nach über 40 Jahren schrieb Perel seine dramatischen Erinnerungen auf. Die polnische Regisseurin Agnieska Holland machte daraus einen faszinierenden Film, der mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Ein Dokumentation über das Leben von Sally Perel wird zurzeit vom TV-Moderator Markus Lanz produziert, die voraussichtlich am 8. Mai 2015 im ZDF ausgestrahlt wird.

Die Schüler der Klassen 8 und 9 des Gymnasiums Hochdahl waren aufmerksame und konzentrierte Zuhörer, sie sahen zunächst den Film und erlebten anschließend den beeindruckenden Zeitzeugen in der Schulaula. "Zeitzeugen sind die besten Lehrmeister der Geschichte. Hört uns noch und fragt uns noch", sagte Sally Perel. "Ich möchte alle Kinder impfen, gegen die rechtsradikale Gefahr und die Lüge, es hätte kein Auschwitz gegeben. Solange mich meine Schuhe tragen, werde ich darüber berichten." Die Schüler waren von dem Zeitzeugenvortrag so beeindruckt, dass man in der voll besetzten Aula eine Stecknadel hätte fallen hören. Schulleiter Dieter Smolka dankte Sally Perel für die historische Geschichtsstunde.

"Sein Vortrag war bewegend und erschütternd. Es ist kaum vorstellbar, was dieser Mann Unglaubliches erlebt hat. Wir können uns glücklich schätzen, ihn persönlich kennengelernt und getroffen zu haben," betonten Eva Mishuris und Andrea Naujoks aus der Klasse 9c.

Sally Perel ist heute aktiv in der Friedensbewegung in Israel tätig. Zur aktuellen Situation in Israel sagte Perel: "Gott will nicht, dass sich junge Menschen für ihn in die Luft sprengen. Auch der Koran will das nicht." Er fordert einen Rückzug der israelischen Siedler aus den palästinensischen Gebieten, "denn nur so kann ein dauerhafter Frieden zwischen Israelis und Palästinensern erreicht werden." Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland sollte sich auch nicht scheuen, die Politik der israelischen Regierung zu kritisieren, "denn das muss unter befreundeten Staaten möglich und selbstverständlich sein," betonte Sally Perel.

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