Die Sternwarte macht den Merkur sichtbar

Hochdahl · Im Mai zieht der Merkur an der Sonne vorbei. Das kann in der Sternwarte verfolgt werden. Außerdem werden im Planetarium Harfentöne angestimmt und indianische Märchen erzählt, im Schulungszentrum wird gar ein winziges Gerät präsentiert, das den PC ersetzen kann.

 Peter Richter (l.) und Hendrik Foth haben ein buntes Programm zusammengestellt, das auch Harfenmusik und indianische Märchen beinhaltet.

Peter Richter (l.) und Hendrik Foth haben ein buntes Programm zusammengestellt, das auch Harfenmusik und indianische Märchen beinhaltet.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo) In der Sternwarte Neanderhöhe steht das neue Trimester kurz vor der Tür. Der Kursplan ist gut bestückt und prall gefüllt: Eine ganze Reihe Neuheiten haben sich die Vorsitzenden Peter Richter und Hendrik Foth zusammen mit ihrem Team ausgedacht.
Für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren gibt es beispielsweise einen neuen Workshop zum Experimentieren mit dem "Raspberry PI". Das ist ein kleiner Minicomputer, der fast den PC ersetze, sagt Peter Richter. Das kleine Gerät, das quasi in jede Hosentasche passt, kostet nur rund 30 Euro und ist dabei noch extrem ausbaufähig. "Kaum ein Laie kennt die kleinen Alleskönner" sagt Richter. Das soll sich ändern: Die Teilnehmer des Kursus lernen die Hartware ausführlich kennen, außerdem bekommen sie gleichzeitig Grundlagen der IT-Technik vermittelt. Los ging es zwar bereits am 13. Februar, wer später dazu stößt komme aber auch noch problemlos mit, sagt Richter. Insgesamt stehen 12 Termine im Schulungszentrum an der Hildener Straße 17 auf dem Kursplan. Die Kosten: 60 Euro.

Neu ist auch der Kursus "Teleskopkunde", bei dem Interessierte jeden Alters einen Fernrohrführerschein erwerben können. Leicht verständlich gemacht werden soll hierbei die Technik der verschiedenen Teleskope, bei gutem Wetter besteht dann die Möglichkeit, einen Blick in die Weiten des Alls zu werfen. Hier ist eine Voranmeldung gewünscht, statt findet der Kurs am 12. März von 17 bis 20 Uhr im Observatorium am Sternwartenweg. Die Kosten betragen 15 Euro.

Auch im Planetarium im Bürgerhaus steht einiges auf dem Programm. Neu ist etwa die Geschichte der kleinen neugierigen Fledermaus Flappi, die sich Fragen über den Himmel stellt. Da sie im Kreise ihrer Artgenossen keine Antworten findet, zieht sie hinaus in die Welt der Menschen. In der Sternwarte erfährt sie schließlich allerlei über die Sterne, daraus entstehende Bilder und nicht zuletzt auch etwas über den Mond. Eine kunterbunt illustrierte Geschichte für Kinder ab vier Jahren ist das, zum ersten Mal aufgeführt wird "Ein Sternbild für Flappi" am 16. April um 15 Uhr.

Am 10. März ist zudem Harfenspielerin Christine Högl im Planetarium zu Gast und gibt dort ein Live-Konzert unterm Sternenhimmel. Noch mehr Musik gibt es dann am 21. April zu hören, wenn Jessica Burri zum ersten Mal mit Klängen unterlegte indianische Märchen erzählt. Aber auch die Vorträge von auswärtigen Fachreferenten, die einmal monatlich jeweils an einem Donnerstag stattfinden, werden im aktuellen Trimester weitergeführt. Dabei geht es zum Beispiel um Schwarze Löcher, die Jupitermonde und Wasser auf dem Mars.

Geht es um astronomische Besonderheiten und außergewöhnliche Ereignisse am Himmel über uns, dann treffen sich Interessierte am Observatorium am Sternwartenweg. Sollte der Himmel am 9. Mai klar sein, kann dort beobachtet werden, wie sich der Merkur einmal vor die Sonne schiebt und zusammen mit ihr untergeht. Merkurtransit nennen das die Astronomen, nur selten sei das zu beobachten sagt Richter. Aufgrund der geringen Größe des Merkurs könne das Ereignis auch mit speziellen Brillen nicht freiäugig beobachtet werden - wohl aber mit den speziellen Teleskopen der Sternwarte.

Und noch eine Besonderheit kann am Sternwartenweg in diesem Jahr beobachtet werden: Ende Mai überholt die Erde den langsameren Mars, der dann während mehreren Nächten sichtbar sein wird. In den Nächten des 20., 25. und 27. sowie der des 03. Juni kommt der Planet unserer Erde jeweils zwischen 22 Uhr und Mitternacht so nahe, dass nur 75 Millionen Kilometer dazwischen liegen.

Info-Kasten:
Alle Informationen rund um das neue Programm der Sternwarte gibt es im aktuellen Programm-Heft, das an allen bekannten Stellen ausliegt. Alternativ gibt es Informationen auch unter Telefon 02104/947666 (jeweils montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr) oder im Netz: www.snh.nrw

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