Das ist kinderleicht

Hochdahl · Kinderwagen sind zwar praktisch, aber oftmals auch sehr sperrig. Svenja Burbulla aus Hochdahl hat da eine bessere Idee: Sie trägt ihre beiden Kinder in einem Tragetuch.

 Gar kein Problem: Ihre beiden Kinder Nick und Levi trägt Svenja Burbulla eng am Körper mit sich herum.

Gar kein Problem: Ihre beiden Kinder Nick und Levi trägt Svenja Burbulla eng am Körper mit sich herum.

Foto: Nikolas Golsch

(nigo/nic) Wenn die blonde junge Dame mit ihren beiden Kindern, Nick und Levi, durch Hochdahl spaziert, fällt sie auf. Der eine Knirps auf dem Rücken, der andere vor der Brust - beide gehalten von einem Tragetuch. Die 27-jährige Mutter ist da eben ganz praktisch veranlagt und gibt ihr Wissen in Form von Kursen auch gerne an andere Frauen weiter: "Ich erkläre Müttern und Vätern, wie sie ihren Nachwuchs mit Hilfe von verschiedenen Tüchern am Körper transportieren können, gebe Tipps, nehme Ängste. Viele Eltern trauen sich zuerst nicht an das Thema heran, weil sie Angst haben etwas falsch zu machen und dem Kind wehzutun", sagt Burbulla.

Wozu der ganze Aufwand mag sich manch' eine böse Zunge fragen, wozu aufwendige Tragetechniken lernen, wenn es Kinderwagen gibt? "Ganz einfach", sagt Burbulla, die selbst zwei Kinder im Kleinkindalter hat. Es geht ihr um die Bindung zu ihren Kindern, den Körperkontakt. "Ich habe meine Kinder ganz eng bei mir, das ist ein schönes Gefühl", sagt sie. Und nicht nur ihr geht es dabei so: "Auch die Kinder merken die Nähe", erklärt die Hochdahlerin. Sie trägt ihre Kinder nicht nur beim Spaziergang im Wald, beim Einkaufsbummel oder beim Gang zum Bäcker, sondern auch bei der Hausarbeit. Zu schwer werden ihr die beiden Kleinen, Dank ausgeklügelter Bindetechnik dabei nicht. "Gar kein Problem", schmunzelt sie.

Und es sei nicht nur der enge Kontakt zum Kind, der ihr so gut gefällt. "Es ist auch eine ideale Frühförderung für das Kind. Durch die Tücher werden die Babys senkrecht getragen, das Kind kann so einen runden Rücken aufrichten. Und dadurch, dass man sich auch selbst bewegt, wird auch das Kind automatisch bewegt", sagt die Fachfrau. Das sei im Kinderwagen nicht gegeben. Und zudem sei es auch einfach praktisch: "Ich habe die Hände frei, wenn ich keinen Kinderwagen schieben muss", sagt Burbulla. Auch Schreikinder können so oft beruhigt werden. Acht verschiedene Trageweisen gibt es, jede ist dabei eine Kunst für sich. "Deswegen fange ich mit den Müttern immer erst an einer Puppe an zu üben", sagt sie. Schritt für Schritt werden die Teilnehmer dann zu echten Trageprofis - so wie die sympathische Hochdahlerin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort