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Was für eine tolle Party!

Was für eine tolle Party!

Die Markthalle war gut gefüllt und das Wetter spielte auch mit. Das Hospiz wird sich über den Erlös freuen können.

(RG) Es war eine Premiere für die große Erkrather Karnevalsgesellschaft. Es war das erste Benefiz-Sommerfest. Die Einnahmen kommen dem Franziskus Hospiz, einem Ort, der Menschen auf ihrem Letzen Weg begleitet, zu Gute. Für den guten Zweck haben sich viele am Gelingen beteiligt. Die Stadtverwaltung versteigerte zu Gunsten des Hospizes alte Ortsschilder. Bei der ersten Versteigerung lieferten sich vor allem die CDU Bundestagsabgeordnete und Vizepräsidentin des deutschen Bundestages Michaela Noll und Jens Niklaus, SPD-Direktkandidat für die Bundestagswahl, ein Bieterduell. Jens Niklaus ersteigerte das Schild schließlich für 210 Euro. Auch Mrs Sporty beteiligte sich mit einer 'Schätz-Aktion‘, wie viele andere mit weiteren Aktionen daran, dass am Ende des Tages ein möglichst großer Erlös erzielt wird.

Trotz wechselhaftem Wetter, das nicht so recht zum August passen wollte, blieb es am Samstag überwiegend trocken und dem entsprechend war das Fest von Jung und Alt gleichermaßen gut besucht. Dafür, dass die Sitzplätze unter der Markthalle gut besetzt waren, sorgte auch die gute musikalische Unterhaltung. Ein Highlight war dabei sicher auch der Auftritt von Wolfgang Hildebrandt, der spontan zusagte, als er vom Zweck des Benefiz-Festes erfuhr. Hildebrandt, dessen musikalische Vita 1984 begann, ist auch durch sein musikalisches Engagement für Frieden und gegen Rassismus und Rechtsextremismus bekannt. Bei seinem Auftritt fand er für Erkrath, bevor er das Publikum mit dem bekannten Simon & Garfunkel Song "Bridge over troubled water" erfreute, sehr passende Worte "Hier, wo man Brücken statt Mauern baut…".

Aber Hildebrandt hatte natürlich nicht nur melancholische Songs im Repertoire und holte die Erkrather schließlich von ihren Sitzplätzen und animierte sie zum Mitsingen und Tanzen. Am letzten Samstag waren die Erkrather, ob alt oder ganz jung, fröhlich. Selbst die anwesenden Vierbeiner lächelten in die Kamera. Schließlich diente alles einem guten Zweck und in einer starken Gemeinschaft gehört auch der Tod zum Leben. So wie es früher einmal selbstverständlich war.

Im Hospiz lebt diese Tradition in einer immer mobiler werdenden Welt, in der Familien oft weit auseinander leben, weiter. Menschen finden hier Frieden und eine Gemeinschaft, die sie auffängt und begleitet. Und das gilt für die, die ihren letzten Lebensabschnitt hier bewusst erleben, genauso wie für die Angehörigen. Und tatsächlich ist das Hospiz nicht der 'traurige Ort‘, wie ihn sich viele vorstellen, sondern ein Ort des spürbaren Friedens. Wer von uns Berührungsängste mit dem Tod hat, sollte einmal das Hospiz besuchen. Das Franziskus Hospiz soll erweitert werden, aber auch die bestehenden Zimmer sollen erneuert werden. "Dafür möchten wir den Erlös des Benefiz-Sommerfestes gerne einsetzen", teilte Einrichtungsleiter Robert Bosch vor dem Fest schon mit. Die Erkrather Karnevalsgesellschaft hat mit ihrem Fest dazu einen guten Beitrag geleistet und fröhlich haben wir in Erkrath das Sterben als Teil unseres Lebens wieder in unsere Mitte aufgenommen.