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Festgottesdienst mit Chorjubiläum

Festgottesdienst mit Chorjubiläum

Am letzten Sonntag beging die Gemeinde Sankt Johannes der Täufer einen ganz besonderen Festgottesdienst. Es gab gleich zwei Jubiläen zu feiern. Der Diözesan-Cäcilien-Verband im Erzbistum Köln ist 150 Jahre alt geworden und die Chorgemeinschaft Sankt Johannes feiert in der Gemeinde ihr 125-jähriges Bestehen.

(RG) Präses Günter Ernst fand die passenden Worte, um die Leistung des Chors zu würdigen. "Wenn Sie singen, verkünden Sie mit ihrem Leib und ihrer Stimme die Botschaft", richtet er seine Worte an die Chormitglieder. Er spricht davon, den Mund auch außerhalb eines Chores aufzumachen, Courage zu zeigen und beherzt einzugreifen. Präses Ernst blickte auf die Geschichte des Chores, der im Kaiserreich 1893 gegründet wurde, die Weimarer Republik und die Hitlerzeit durchlebte. Er sprach von leeren Kirchen und von Menschen, die Geschichte schrieben. "Wir alle sind Mitarbeiter im Reiche Gottes, Abteilung Erkrath, Unterbach. Lassen wir unsere Stimmen erschallen, lassen Sie liebe Sängerinnen und Sänger ihre Stimme erschallen."

Die Stimmen des Chors und der Solisten konnten die zahlreichen Teilnehmer des Festgottesdienstes bis zu dessen Abschluss noch mehrfach genießen. Gefeiert wurde das Chorjubiläum im Anschluss noch im Gemeindesaal. Dort fanden sich auch zahlreiche Gratulanten ein, zu denen auch die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding im Namen der Stadt und der stellvertretende Landrat Michael Ruppert im Namen des Kreises gehörten.

In den 125 Jahren hat der Chor bewegte Geschichte erlebt. Nach seiner Gründung am 14. Juli 1893 wuchs er in wenigen Jahren auf 25 Mitglieder an. Der erste Weltkrieg unterbrach 1914 das Wirken des Chores für mehrere Jahre. 1920 fanden die Sänger wieder zusammen. Nach und nach wuchs die Zahl der Chormitglieder auf über 30 Sänger an. 1932 erlebte der Chor schwere Zeiten, in denen neben dem Gesang soziale Unterstützung eine große Rolle spielte. Mehr als die Hälfte der Chormitglieder war erwerbslos und man verzichtete Zugunsten der Erwerbslosen auf den jährlichen Ausflug.

Die Chormitglieder, die einer Erwerbsarbeit nachgingen, zahlten bei jeder Probe 10 Pfennige und die, die ohne Erwerbsarbeit waren, erhielten bei jeder Probe 25 Pfennige. 1938 wurde der Chor zu einem gemischten Chor erweitert. Offiziell wurde nun die Gesangsabteilung der Marianischen Jungfrauenkongregation angeschlossen. Die NS-Zeit war für den Chor nicht einfach und der zweite Weltkrieg zwang die Chormitglieder schließlich die Chorarbeit erneut ruhen zu lassen. 1943 wurde das ehemalige Probenlokal ausgebombt und fast das gesamte Notenmaterial des Chors vernichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Chor dann erneut aufgebaut, hatte Ende der 1980er Jahre und noch einmal in den Jahren 2000 und 2001 über 50 aktive Mitglieder und kann heute auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken.

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Wie in vielen Chören mangelt es seit einigen Jahren an Nachwuchsmitgliedern. Aktuell besteht die Chorgemeinschaft Sankt Johannes aus 28 aktiven Mitgliedern. Seit einigen Jahren proben der Sankt Johannes Chor und der Unterbacher Kirchenchor gemeinsam und unterstützen sich gegenseitig, um die gesunkene Mitgliederzahl auszugleichen. Sangesfreudige sind bei den Chören jederzeit willkommen.