Der Arbeitsmarkt im Juli Saisonal üblicher leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Kreis · Im Kreis Mettmann ist die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Dabei handelt es sich um einen saisontypischen Anstieg. Die Quote liegt nun bei einem Anteil der Arbeitslosen von 6,8 Prozent — das sind 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Im Kreis Mettmann verzeichnen wir im Juli einen leichten, saisonal aber üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass der Arbeitsmarkt in Mettmann nach wie vor gut aufgestellt ist. Vor einem Jahr lag die Zahl der Arbeitslosen um 0,2 Prozentpunkte höher", sagt Marcus Kowalczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann.

Den größten Zuwachs bei den Arbeitslosen gab es im Juli in der Gruppe der 20 bis 25jährigen. Mit 170 Personen ist das genau die Hälfte der neu hinzugekommenen Arbeitslosen. "Davon sprechen wir, wenn wir den Anstieg 'saisonal üblich‘ nennen", erklärt Marcus Kowalczyk: "In den Sommermonaten Juni und Juli enden viele Ausbildungsverträge, unter anderem auch in Firmen, die über Bedarf ausgebildet haben. Das trifft vor allem die Gruppe der 20 bis 25jährigen. Dass viele der jungen Fachkräfte noch keine Anschlussverträge in ihrem oder einem anderen Unternehmen unterschrieben haben, hat viel damit zu tun, dass im Kreis Mettmann vor allem kleine und mittlere Betriebe ansässig sind. Hier vertagen die Entscheider die Einstellung neuer Fachkräfte bis die Geschäfte nach den Schulferien wieder anziehen".

Die Beschäftigungschancen im Kreis sind gut, ist Marcus Kowalczyk überzeugt: "Dass wir im Juli 96 Arbeitsplätze mehr gemeldet bekommen haben als im selben Zeitraum des Vorjahres, ist ein wichtiger Indikator". Die meisten dieser Arbeitsplätze sind sofort zu besetzen und stehen den Arbeitssuchenden nun zur Verfügung: "Dasselbe gilt natürlich auch umgekehrt für die vielen gut qualifizierten Fachkräfte, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Wir empfehlen den Unternehmen, jetzt ihren Bedarf beim Personal zu decken. Dabei hilft der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit gerne", sagt Marcus Kowalczyk

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Mettmann ist im Juli um 340 Personen gestiegen. Damit sind nun 17.523 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 418 Personen weniger als im Juni vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Kreis Mettmann steigt im Juli minimal um 0,1 Prozent auf 6,8 Prozent — das sind 0,2 Prozent weniger als im Juli des vergangenen Jahres (7,0 Prozent).

Wichtig für die Bewertung des Arbeitsmarktes sind neben der Entwicklung des Bestandes auch die Bewegungsgrößen, also die Zu- und Abgänge bei den Arbeitslosen. Der Arbeitsmarkt im Kreisgebiet zeichnet sich durch viel Bewegung aus. Im Juli meldeten sich 2.778 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 704 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2.436 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 663 weniger als im Juli 2014.

998 Männer und Frauen kamen zur Agentur, weil sie Ihre Stelle am ersten Arbeitsmarkt verloren hatten. Das sind zwar 36 mehr als vor einem Monat, aber 174 weniger, als vor einem Jahr (minus 14,8 Prozent). 926 Personen haben nach Arbeitslosigkeit im Juli wieder eine neue Stelle antreten können, davon 835 auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Neben der Arbeitslosigkeit weist die Bundesagentur für Arbeit auch die Unterbeschäftigung aus. Darin sind zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen statistisch erfasst, die als Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder aus sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die gesamte Unterbeschäftigung inklusive den als arbeitslos gezählten Menschen umfasst im April 20.956 Personen. Das sind zwar 1,0 Prozent oder 200 Personen mehr als im Vormonat, doch 4,8 Prozent weniger als vor einem Jahr (1.062 Personen weniger). Die Unterbeschäftigungsquote steigt gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Interessant ist hier die Entwicklung seit 2014: Im Februar 2014 lag die Unterbeschäftigungsquote bei 8,8 Prozent, im Juli 2014 noch bei 8,5 Prozent.

Im Juli wurden konnte der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 871 Arbeitsangebote neu aufnehmen. Dies sind 56 oder 6,9 Prozent Zugänge mehr bei den Stellen als im Vormonat Juni. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung bei den Stellenzugängen um 94 oder 12,5 Prozent. Insgesamt stehen im Juli 2.389 offene Stellen im Kreis Mettmann zur Verfügung. 2.259 oder 94,6 Prozent aller offenen Stellen sind vorgesehen als unbefristete Arbeitsverhältnisse, rund 92 Prozent der Stellen möchten die Arbeitgeber sofort neu besetzen.

Gesucht werden Mitarbeiter aller Qualifikationen — vom Fachhelfer bis zur Führungskraft. Die meisten neuen Stellen gibt es im Berufsbereich Verkehr und Logistik (insgesamt 232 Stellen, das sind fast 27,0 Prozent bei den Neuzugängen), davon 87 als Fahrzeugführer sowie 112 Stellen in weiteren Bereichen des Gewerbes. Dahinter folgt bei den Neuzugängen der Berufsbereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (insgesamt plus 196 Stellen, knapp 23 Prozent der Zugänge bei den Stellen). Darin führend die Metallerzeugung und der Metallbau mit 55 neuen Stellen. Sehr gefragt sind im Kreis Mettmann Fachkräfte aus dem Bereich Gesundheit-, Soziales-, Lehre- und Erziehung. Im Juli gab es in diesem Berufsbereich 141 Stellenangebote (Anteil an allen neuen Stellen: 16,2 Prozent). 68 Fachkräfte werden aktuell für die Erziehung gesucht, 40 für die medizinischen Gesundheitsberufe.

Im Ranking des Bestandes der offenen Stellen sieht die Reihenfolge ähnlich aus: 26,5 Prozent der gemeldeten offenen Stellen stammen aus dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung (632 Stellenangebote), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung belegt den zweiten Platz (19,7 Prozent, 471 Stellenangebote), auf Rang drei folgt bei den offenen Stellen die Sparte Verkehr und Logistik, Schutz und Sicherheit (18,3 Prozent, 437 Stellenangebote).

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