1. Kreis

Ein Lebenswerk in Buchform

Ein Lebenswerk in Buchform

Georg Klusemann war vieles. Künstler, Autor, Freigeist, liebender Ehemann und liebevoller Vater. Besonders seine familiären Eigenschaften dürften letztlich dazu geführt haben, dass seine Hinterbliebenen das Andenken an den großen Maler aufrechterhalten wollen.

(tb) Mit einem Bildband, welcher eine Vielzahl abstrakter Werke des viel zu früh verstorbenen Künstlers zeigen, werden die Werke Klusemanns für die nächsten Generationen gesichert. Anlässlich der Buchveröffentlichung erinnert sich besonders Tochter Caterina Klusemann an ihren Vater als aufopfernden und liebenswürdigen Menschen, der für sie sogar zum Kinderbuchautor wurde. In ihrer Gastronomie Neandertal No1— gegenüber des Neandertalmuseums- hängen zahlreiche einmaligen Werke des familiären Vorbilds. Dass Georg Klusemann unter Kunstkennern noch immer ein Geheimtipp ist, obwohl er die Welt der abstrakten Kunst sinnbildlich mit erschaffen hat, ist sich auch Dr. Gabriele Uelsberg sicher. Die Direktorin des LVR-Landesmuseums Bonn hatte gemeinsam mit der Familie an dem beeindruckenden Werk mit dem Titel "Georg Klusemann- Die Mechanik der Illusion" gearbeitet.

Und schnell wird klar: Dieses Buch ist in der Tat etwas ganz Besonderes. Nicht nur der hochwertige Einband wirkt edel und vielsagend. Auch das im Verborgenen versteckte lässt überraschen. Jede Seite zeigt ein neues Werk des Künstlers, der in den 70er Jahren größtenteils im eigenen Haus in der Toskana malte. Die Seiten lassen sich wie Karten auseinanderklappen und geben wirken beinah wie die Originale selbst. Auch Ralph Zinnikus, Kulturdezernent der Bezirksregierung, ist der Einladung zur Buchvorstellung gerne gefolgt und kann so recht nicht glauben, dass er in einem "Klusemännischen Museum" gestrandet ist. "Die Vatersuche ist in diesen Räumlichkeiten deutlich zu spüren", ist sich Zinnikus sicher, der damit auf den Film von Tochter Caterina Klusemann anspielt, der von eben dieser Suche handelt und vor einiger Zeit auf ARTE gezeigt wurde. Für den Kulturdezernenten gleicht das Buch einem Liebesbrief.

"Es sind Bilder der Liebe in einer manchmal doch hasserfüllten Welt", so die rührenden Worte des Kunstkenners, der sich gerne eine Einzelausstellung mit Georg Klusemanns Werken wünscht. Ob es zu einer solchen kommen wird, entscheidet wiederum Elena Klusemann, Ehefrau und Hüterin der zahlreichen Werke ihres verstorbenen Mannes. Dass die Bilder für die Nachwelt allerdings nicht in staubigen Kisten vergilben, dafür sorgt die Familie gemeinsam. "Am nächsten Buch wird bereits gearbeitet", verrät Elena Klusemann abschließend. Das lässt hoffen.