1. Kreis

Der Startschuss ist gefallen

Der Startschuss ist gefallen

Die neue Kreisleitstelle ist das größte Investitionsvorhaben der letzten 60 Jahre. Dennoch wird der Kreis für das ambitionierte Vorhaben keine Schulden aufnehmen.

(RG) Betrachtet man die Entwürfe, die in einer Pressekonferenz des Kreises vorgestellt wurden, fällt in erster Linie die Funktionalität des Bauvorhabens auf, das 2021 Standort für die Kreisleitstelle der Feuerwehr, Leitstelle der Polizei, Feuerwehrübungszentrum, Bevölkerungsschutz und Rettungswache werden soll. Notwendig wurde diese Planung, nachdem die bisherige Kreisleitstelle in der Feuerwache Mettmann räumlich an ihre Grenzen stieß und die Stadt Mettmann darüber hinaus Eigenbedarf anmeldete, weil auch die Feuerwache räumlich längst an ihre Grenzen stieß.

"Das ist ein Meilenstein der Sicherheit für die Bürger im Kreis Mettmann", bezeichnet Landrat Thomas Hendele das Bauvorhaben, für das er gerade den Vertrag zur Bauausführung unterzeichnet hat. Der Beschluss dazu wurde am 28. Mai 2018 einstimmig im Kreistag gefasst. Vor der Beschlussfassung lagen ein langer Abstimmungsweg und ein umfangreicher Anforderungskatalog. "Wir mussten zuerst einmal die Vokabeln angleichen. Was meint denn der Feuerwehrmann damit", erinnert sich Dezernentin Ulrike Haase an den Prozess, an dessen Ende nun ein multifunktionales, hochtechnisiertes Gebäude steht, dessen Fertigstellung für März 2020 geplant ist. Baubeginn soll im Januar 2019 sein.

Räumlich und technisch gesehen hat es die neue Kreisleitstelle im wahrsten Sinne "in sich". Die rechteckige Kubatur mit fünf Obergeschossen und einem Untergeschoss wird über einen gemeinsamen Eingang von der Willetstraße aus verfügen. Das helle Foyer bietet Raum für kleinere Veranstaltungen, inklusive Bestuhlung. Im Erdgeschoss sind darüber hinaus Feuerwehr-Schulungsräume vorgesehen. Im Geschoss darüber ist Raum für den Bevölkerungsschutz und für den Notarzt des Rettungsdienstes vorgesehen. Zusätzlich befindet sich in der ersten Etage die Leitstellentechnik. Die Kreisleitstelle selbst belegt die beiden Etagen darüber und im obersten Stock wird die Polizeileitstelle neue Räume beziehen. Die Trennung der beiden Leitstellen ist datenschutzrechtlich vorgeschrieben. Die Nähe im gleichen Gebäude und gemeinsame Besprechungsräume ermöglichen künftig jedoch koordinierte Planung gemeinsamer Einsätze in Katastrophensituationen.

Im Tiefgeschoss befinden sich die Notstromversorgung, 17 Tiefgaragenstellplätze und die Atemschutzübungsstrecke der Feuerwehr, die auf gleicher Ebene wie die Übungshalle im angrenzenden Gebäude mit den Übungseinrichtungen der Feuerwehr liegt. Zu diesen Übungseinrichtungen gehören eine Übungsgarage, in der ein Fahrzeugbrand simuliert werden kann, Übungshäuser mit Brandsimulationsanlagen, die mit Gas betrieben werden oder etwa Theaterrauchanlagen, mit denen schlechte Sichtbedingungen während des Feuerwehreinsatzes simuliert werden können. Zu den Übungseinheiten gehören Übungshäuser in unterschiedlichen Geschosshöhen, für Kalt- und Heißübungen und ein Übungsturm.

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Im Außenbereich befindet sich eine Übungsgrube und die Möglichkeit zum Anleitern ist gegeben. Damit verfügt der Kreis künftig über hochprofessionelle Übungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Feuerwehrleute. Dafür bedanken sich Kreisbrandmeister Torsten Schams und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Guido Vogt bei allen Beteiligten. "Für die 2800 Feuerwehrangehörigen bedeutet das eine besondere Wertschätzung ihrer Arbeit", drückt Vogt den Dank der Feuerwehr aus. Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben liegen bei 29 Millionen Euro, die durch vorhandene und bis 2020 erzeugte Liquidität des Kreises gedeckt sind.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Die neue Kreisstelle