Lebensqualität und Zukunftsplanung der Generation 55plus Der Kreis Mettmann hat seine Einwohner befragt

Kreis · Die Bevölkerung wird älter. Im Kreis Mettmann ist damit zu rechnen, dass im Jahr 2040 fast jeder dritte Einwohner älter als 65 Jahre sein wird.

 Jürgen Lenz (Statistik und Kreisentwicklung), Kreisdirektor Martin M. Richter und Thomas Müller (Integration und soziale Planung) stellten die Umfrageergebnisse vor.

Jürgen Lenz (Statistik und Kreisentwicklung), Kreisdirektor Martin M. Richter und Thomas Müller (Integration und soziale Planung) stellten die Umfrageergebnisse vor.

Foto: Kreis Mettmann

Da sich Maßnahmenbündel zur Gestaltung des demografischen Wandels an den lokalen Verhältnissen und Anforderungen orientieren sollten, hatte sich der Kreis im vergangenen Jahr entschlossen, sich an einer Erhebung zur "Lebensqualität und Zukunftsplanung der Generation 55plus" zu beteiligen (weitere Teilnehmer waren die Städte Bielefeld, Freiburg, Karlsruhe, Moers und Villingen-Schwenningen).
Im November 2015 waren in jeder Stadt des Kreises Mettmann 1.250 aus den örtlichen Melderegistern zufällig ausgewählte Personen der Altersgruppe 55plus gebeten worden, einen Fragebogen auszufüllen.

Auf der Grundlage der insgesamt 3.985 verwertbaren Rückläufe im Kreis hat das Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft (FIFAS) eine Auswertung der Antworten vorgenommen. Die Ergebnisse liegen nun in Form eines Gesamtberichts für den Kreis sowie zehn Ergänzungsberichten mit den jeweiligen städtischen Ergebnissen vor.

Die Ergebnisdokumentation beleuchtet einerseits die Chancen, die der Lebensstil "Aktives Altern" für den demografischen und kulturellen Wandel bietet, andererseits werden auch die mit einer älter werdenden Bevölkerung verbundenen Herausforderungen analysiert und die Versorgungssituation bei Krankheit und Pflege betrachtet. Hierbei hat das Thema Versorgungssicherheit im weiteren Sinne für die Generation 55plus eine erhebliche Bedeutung.

Für den kreisangehörigen Raum zeichnen die Umfrageergebnisse kein einheitliches Bild. Jede Stadt hat aufgrund der bereits in der Vergangenheit ergriffenen Maßnahmen zur Steuerung des demografischen Wandels ihre eigene Ausgangslage und damit verbunden unterschiedliche Wahrnehmungen und Bedürfnisse bei ihrer Bevölkerung.

Ein allen gemeinsamer Schwerpunkt bei der Betrachtung der Ergebnisse wird allerdings auf dem Aspekt "Ambulant vor stationär — Rahmenbedingungen für häusliche Pflege" liegen. Diese Thematik hat eine hohe Relevanz, da sich 78,7 Prozent der Befragten im Kreis Mettmann im Falle einer Pflegebedürftigkeit die Versorgung im eigenen Haushalt mit familiärer oder professioneller Unterstützung wünschen, aber nur 59,6 Prozent dies auch für sehr wahrscheinlich erachten. Hier gilt es auch für die Kommunen zu prüfen, mit welchen Maßnahmen diese Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit geschlossen werden kann.

Angesichts der vielfältigen Befragungsergebnisse wird sich in den Kommunen jetzt eine Auswertung und Beratung in den Verwaltungen sowie den Gremien des Kreistages und der Räte anschließen. Daneben sind alle relevanten Verbände und Organisationen eingeladen, sich an dem Diskussionsprozess zu beteiligen. Kreis und Städte werden auch in der Phase der Auswertung und Interpretation eng kooperieren.

Sowohl der Gesamtbericht als auch die zehn Ergänzungsberichte mit den Umfrageergebnissen für die kreisangehörigen Städte können auf der Homepage des Kreises Mettmann www.kreis-mettmann.de eingesehen werden.

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