Der "freundliche Mann" mit dem Wechseltrick

Kreis · Nicht zum ersten Mal warnt die Kreispolizeibehörde Mettmann gerade ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger vor dem sogenannten Wechseltrick.

Die Trickdiebe sind dabei besonders fingerfertig und nutzen die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer schamlos aus, um die viel zu oft ahnungslosen Geschädigten zu bestehlen oder zu berauben. So auch wieder einmal geschehen am Donnerstagmorgen gegen 9.45 Uhr auf dem Parkplatz hinter der örtlichen Sparkassenfiliale an der Solinger Straße in Langenfeld.

Dort wurde eine 81-jährige Langenfelderin von einem besonders freundlichen Mann angesprochen, der die Rentnerin darauf aufmerksam machte, dass sie den Durchgang zur Solinger Straße mit ihrem Rollator wegen Bauarbeiten nicht benutzen könne. Zugleich bat er die alte Dame ihm eine Zwei-Euro-Münze in Kleingeld zu wechseln. Als die hilfsbereite Dame daraufhin in ihrer Geldbörse nach den Münzen suchte, gingen auch die Finger des Unbekannten zum Portemonnaie der 81-Jährigen.

Obwohl die Langenfelderin nach eigenen Angaben misstrauisch wurde und ihre Geldbörse wegzog, musste sie später feststellen, dass der nur Sekundenbruchteile dauernde Zugriff dem Unbekannten offenbar doch gereicht hatte, um einen 100-Euro-Schein aus dem Geldscheinfach des Portemonnaies zu ziehen und zunächst unbemerkt zu entwenden. Als der Geschädigten erst nach Rückkehr in ihre Wohnung der Diebstahl bewusst wurde, war der vermeintlich freundliche Mann längst über alle Berge und auch sofortige Fahndungsmaßnahmen der alarmierten Polizei führten nicht mehr zu einem schnellen Erfolg. Der fingerfertige Straftäter wird wie folgt beschrieben:

- männlicher Südländer, sprach aber akzentfreies Deutsch,

- ca. 50 bis 55 Jahre alt,

- mit ca. 168 cm auffallend klein,

- untersetzte Figur,

- dunkle, kurz geschorene Haare,

- auffällig rundes Gesicht,

- bekleidet mit dunkelblauer Hose und blau-weiß gestreiften
Langarmhemd,

- trug eine Uhr mit schwarzem Armband,

Bisher liegen der Langenfelder Polizei noch keine konkreten Hinweise zu Identität, Herkunft und Verbleib des beschriebenen Straftäters vor. Weitere Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen wurden veranlasst, ein Strafverfahren eingeleitet. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6510, jederzeit entgegen.

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei erneut kreisweit vor dreisten und fingerfertigen Dieben, von denen offenbar bevorzugt ältere oder auch behinderte Menschen als Opfer gewählt werden. Zur Verhinderung solcher Taten geben Kriminalisten folgende Tipps:

- Tragen Sie niemals unnötig große Geldbeträge mit sich herum,
prüfen Sie vor dem Geldabheben, ob nicht eine bargeldlose Überweisung möglich ist.

- Achten Sie gerade auch nach Bankgeschäften immer auf verdächtige
Personen und seien sie besonders misstrauisch, wenn Sie gerade dann um Hilfe gebeten werden.

- Lassen Sie gegenüber Fremden aber auch zu anderer Gelegenheit
immer besondere Vorsicht walten und ihre Hilfsbereitschaft nicht ausnutzen !

- Lehnen Sie in Zweifelsfällen entsprechende Hilfe lieber höflich,
aber bestimmt ab und verweisen Sie auf andere naheliegende Möglichkeiten (jüngere Personen, Geschäfte, Polizei).

- Bewahren Sie immer ausreichend Abstand und verbeten Sie sich
jede Art vertraulicher Annäherung unbekannter Personen.

- Bitten Sie im Zweifels- und Verdachtsfall lieber selber andere
Mitbürger um Hilfe und Unterstützung beim Umgang mit aufdringlichen Fremden.

- Bedenken Sie: Diebesfinger sind meist schnell und sehr geübt im
Zugriff !

- Melden Sie Straftaten und verdächtige Beobachtungen unverzüglich
Ihrer örtlichen Polizei. Wählen Sie dazu ruhig den Polizeinotruf 110!

(Lokal Anzeiger Erkrath)
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