Umsetzung des Masterplans Neandertal Baubeginn wird um ein Jahr verschoben

Kreis · In gemeinsamer Sitzung haben sich jetzt der Ausschuss für Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz, der Bauausschuss sowie der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Kultur und Tourismus des Kreises dafür ausgesprochen, die zentralen Maßnahmen des Masterplans Neandertal umzusetzen.

Künftig sollen Besucher des Neandertals von einem Auftaktplatz aus über eine ansprechend gestaltete Museumsbrücke vom Parkplatz zum Museum und wieder zurück geführt werden. Dabei werden Düssel und Mettmanner Bach überquert. Ein dritter Anschlussarm führt von dieser Brücke zum Spielplatz und zur Steinzeitwerkstatt.

Der gesamte Einmündungsbereich der beiden Gewässer wird wieder natürlich ausgebaut und erlebbar, Bausünden der Vergangenheit werden beseitigt. Der Spielplatz wird komplett neu gestaltet und erweitert. Dadurch entsteht eine Attraktion, die Familien mit Kindern zu einer längeren Verweildauer im Neandertal anregt. Die neuen Spiel- und Aufenthaltsangebote werden neue Besucherimpulse auslösen, von denen auch und gerade das Museum wegen der Kombinationsmöglichkeiten für einen Tagesausflug profitiert — ein wichtiger Aspekt auch für Schulklassen.

Auf dem Areal des zurzeit vorhandenen Spielplatzes soll eine Spielkombination für kleinere Kinder mit einer Vielzahl verschiedener Spiel- und Klettermöglichkeiten geschaffen werden. Außerdem sind eine Trinkwasserentnahmestelle und ein Matschplatz mit Matschrinnen und -tischen auf Kalksteinen vorgesehen. Darüber hinaus wird der Spielplatz nach Osten hin erweitert. Hier konzentriert sich das Angebot für ältere Kinder. Weil erfahrungsgemäß Spielplätze sehr gut angenommen werden, wenn sie spannende Klettermöglichkeiten anbieten, ist als zentrales Highlight eine große Seilspielkombination ("Zweimast-Seilzirkus") mit angesetzter Röhrenrutsche vorgesehen. Gestalterisch soll auch das Thema Steinzeit auf dem Spielplatz seine Spuren hinterlassen.

Zwischen Parkplatz und Spielplatz ist eine weitere Brücke geplant. Sie ist für Fußgänger und Radfahrer, aber auch für Unterhaltungs- und Rettungsfahrzeuge ausgelegt. Die Brücke übernimmt innerhalb des Gesamtwegekonzeptes eine zentrale Rolle: Unabhängig vom Museumsbesuch bietet sie künftig eine kurze fußläufige Verbindung vom Parkplatz mit neuer WC-Anlage zum Spielbereich. Auch wer als Wanderer in den angrenzenden Landschaftsraum in Richtung Steinzeitwerkstatt oder Wildgehege gelangen möchte, wird künftig diese Brücke und die dahinterliegenden schönen Wanderwege an der Düssel nutzen. Die räumliche Trennung, die mit der Düssel einhergeht, wird aufgehoben und dadurch die Nutzbarkeit des Gesamtraums während des Aufenthalts im Neandertal deutlich gesteigert.

Entlang dem Fußweg zwischen Museum und Fundstelle wird ein größerer Abschnitt der Düssel renaturiert und der Bach dabei gleichzeitig näher an den Weg verlegt. Es werden neue Auenbereiche geschaffen, und durch die künftige Erlebbarkeit der Düssel wird das Landschaftsbild erheblich verschönert. Auch der heute fehlende Retentionsraum wird erhöht, denn das aktuell durchflossene Düsselbett soll erhalten bleiben, aber nur noch bei höheren Wasserständen geflutet werden. Neben der ökologischen Aufwertung wird diese Renaturierungsmaßnahme einen Fußgang zur Fundstelle wegen der neuen Landschaftseinblicke deutlich attraktiver gestalten. Dieses Modul wird federführend vom Bergisch-Rheinischen-Wasserverband umgesetzt.

Aufgrund der momentanen Haushaltslage haben CDU- und FDP-Fraktion beantragt, die bauliche Umsetzung dieser Maßnahmen um ein Jahr nach hinten zu verschieben (geplanter Baubeginn jetzt 2018) und die dadurch gewonnene Zeit zu nutzen, um die Spielplatzplanungen unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen weiterzuentwickeln. Diesem Antrag wurde mehrheitlich gefolgt. Zudem werden gemäß dem Votum der Fachausschüsse die Maßnahmen des sog. Umsetzungsprogramms 2 nicht mehr baulich realisiert. Damit wird auf einen Aussichtspunkt am Kalkfelsen südlich der Talstraße (ehem. Standort des Lokals Neanderhöhle), eine grundlegende Neugestaltung des Museumsparkplatzes, eine neu angelegte Fußwegeverbindung hinter dem Museum bis zum Regiobahn-Haltepunkt und auf die bauliche Aufwertung des direkten Museumsumfeldes verzichtet.

Die laufenden ökologischen Aufwertungsmaßnahmen im Tal und die Verbesserung des Wegenetzes im Neandertal mit Neubeschilderung der Wanderwege, Reparatur und Ausbesserung der Ruhebänke, Installation von Informationstafeln, aber auch der Ausbau der regionalen Verkehrswegebeschilderung werden fortgesetzt. Im Kern werden damit nun die zentralen Maßnahmen des gestalterischen Werkstattverfahrens, das im Sommer 2014 abgeschlossen wurde, wenn auch um ein Jahr verzögert, umgesetzt und es werden wesentliche Bestandteile des Masterplans Neandertal realisiert.

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