1. Die Stadt

Wahnsinn! Das war die Tour in Erkrad!

Wahnsinn! Das war die Tour in Erkrad!

Was ein Fest! So etwas hat Erkrath in der Vergangenheit noch nicht erlebt. Die ganze Stadt war auf den Beinen, um den Sportlern der "Tour de France" entgegen zu jubeln. Der größte Hot Spot dürfte definitiv an der Stadthalle gewesen sein.

Dort fanden sich hunderte Radsportbegeisterte ein, um bei dem gemeinsamen Französischen Frühshoppen ein Blick auf das Fahrerfeld zu erhaschen.

(tb) "Wir sind begeistert, wie toll alles funktioniert hat und wie reibungslos die vorherige Organisation ablief", freut sich Christian Knippschild. Der Pressesprecher der Stadt Erkrath kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Die Stimmung ist grandios, mit einem solchen Zustrom haben wir im Leben nicht gerechnet." Es war aber auch eine Menge los auf dem Vorplatz der Stadthalle. Bereits zur Eröffnung durch Bürgermeister Christoph Schultz um 10.30 Uhr blickte dieser über ein Meer an Besuchern. Sogar ein polnischer Fanclub mischte die Zuschauer mit stimmungsvollen Liedern auf.

Das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Nicht nur kulinarisch gab es, ganz im Stil Frankreichs, so einiges zu naschen, auch die Kleinsten kamen bei den beiden Hüpfburgen voll auf ihre Kosten. Eins Live- Moderator Tobi Wienke führte munter durch das vormittägliche Programm, verschenkte Videospiele und überprüfte das bürgerliche Tour de France-Wissen. Bahnrad Ex-Rennprofi Hans Michalsky gab während eines kleinen Interviews Einblicke in die Welt der Radrennfahrer der 70er Jahre. Der fünffache deutsche Meister erinnert sich noch an Zeiten, als Kohlenhydrate in Form von Nudeln das einzige "Doping" waren. "Heute ist alles anders. Auch die Räder waren nicht so modern. Wer es sich leisten konnte, hatte zehn Gänge. Das war schon Luxus!"

Dass Erkrath und der Rest von Deutschland seinen großen Radboom in den 90er Jahren mit Namen wie Jan Ullrich und Erik Zabel erlebt hat, weiß der ehemalige Profi zusätzlich. "Das wird es in der Form auch sicher nicht nochmal geben." Während auf der Bühne munter Musik von Lokalkünstler Jacky Müller samt Jazzband sowie der Gruppe Kärnseife in die Menge geschmettert wurde, starteten die Radfahrer gegen 12.30 Uhr in Düsseldorf zu ihrer zweiten Etappe Richtung Neanderland. In Erkrath rollte währenddessen der Werbetross durch die Straßen. Knapp 200 Fahrzeuge verschiedener Sponsoren heizten die Stimmung nochmals ordentlich auf. Für den nachhaltigen Eindruck flogen Stifte, Mützen, Süßigkeiten, Schlüsselanhänger und viele lustige Geschenke Richtung Zuschauermasse. Ein bisschen, wie Karneval!

Gegen 12.48 Uhr war es dann endlich soweit. Der Fernsehhubschrauber kündigte das Hauptfeld an. Wie zu erwarten, schossen die Sportler in Windeseile durch die Neandertalstadt. Mit lauten Jubelschreien wurde jeder einzelne Radfahrer begrüßt. Dass der große Moment in wenigen Sekunden ein jähes Ende fand, schien die meisten Besucher nicht zu stören. Die Party nahm im Anschluss nochmals ordentlich Schwung auf. "Ein solches Event werden wir alle in unserem Leben kein zweites Mal in Erkrath erfahren", ist sich Bürgermeister Christoph Schultz abschließend sicher. Wie wahr! Aber dafür zehren die Erkrather noch lange von der Erinnerung dieses großartigen Tages.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Die Bilderstrecke zur Tour de France durch Erkrath