Vom ersten Roman zum Film

Erkrath · Im Juni erschien Claudia Birkheuers erster Roman "Die Karriere der Christina Siemon". Kaum sechs Monate später plant ein junger Produzent das Werk zu verfilmen.

 Claudia Birkheuer und Jan Oberdick.

Claudia Birkheuer und Jan Oberdick.

Foto: RG

(RG) Claudia Birkheuer ist mit dem Erfolg "per Du". Jahrzehntelang war die Künstlerin erfolgreiche Unternehmerin. Dann hat sie sich aus dem Unternehmertum zurückgezogen, um sich ganz der Kunst widmen zu können. Viele kennen ihre großformatigen Bilder und Skulpturen. Sie war mit ihren Werken, die in ihrem Atelier in Trills entstehen, bereits auf internationalen Ausstellungen vertreten. Ihrer Malerei ist hintergründig, greift oft aktuelle Themen auf.

Eine bisher weniger bekannte Seite von Claudia Birkheuer ist die Leidenschaft fürs Wort. Ihren Berufsweg begann sie als Journalistin, bevor sie sich erfolgreich in der Personalberatung selbständig machte. Aus dieser Zeit bringt sie eigene Film- und Rundfunkerfahrung mit ein. Geschrieben hat sie später auch neben ihrer Tätigkeit als Personalberaterin. Überwiegend kritische Gedichte zum Zeitgeschehen, in denen sich oft auch eine gute Portion schwarzer Humor verbarg. 2017 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband "Gedichte: ....falls Du gefragt wirst!". In diesem Jahr folgte der erste Roman "Die Karriere der Christina Siemon". Es ist ein Schlüsselroman, authentisch geschrieben, weil Birkheuer selbst an den Orten war, die im Roman eine Rolle spielen. Auch ihre Bilder sind Teil der spannenden Kunstgeschichte, die kein klassischer Krimi ist.

In der Handlung hält sich die Hauptfigur mit einer Malschule über Wasser und wird plötzlich ausgerechnet mit der Skulptur zur gefragten Künstlerin, die sie nie der Öffentlichkeit präsentieren wollte und das hat einen guten Grund. Die Geschichte steckt voll schwarzem Humor und die Protagonistin entwickelt in ihrer unerwarteten Karriere Zwangsneurosen. "Ich beschreibe vor allem die Psyche der Protagonistin", verrät Claudia Birkheuer. Mehr verrät sie indes nicht, um den Lesern die Handlung nicht vorweg zu nehmen.

Aus Neugierde schickte Claudia Birkheuer ihren ersten Roman an einige Filmproduzenten. Über einen privaten Kontakt erhielt Jan Oberdick ebenfalls ein Buchexemplar und war sofort begeistert. Der junge Produzent hat 2017 sein Studium als Diplom-Regisseur abgeschlossen. Erfahrung hat er bereits in der Produktion mehrerer Kurzfilme. Neben diesem Filmsegment hat er für die Industrie bereits Produkt- und Imagefilme produziert. "Ich habe Claudias Buch in einem durchgelesen und war sofort begeistert. Daraus wollte ich unbedingt einen Film machen", erinnert sich Oberdick. Inzwischen hat er auch Claudia Birkheuer davon überzeugt, dass er der richtige Produzent für die Verfilmung ist. Die beiden haben einen Vertrag geschlossen und Claudia Birkheuer hat die anderen Filmfirmen über den Vertragsabschluss informiert.

Jan Oberdick schreibt derweil am Treatment, einer Vorfassung des Drehbuchs, mit der er sich bei der Film- und Medienstiftung NRW um eine Förderung bewerben wird. "Wer für das endgültige Drehbuch eine Förderung erhält, hat meist auch bessere Chancen für die Filmproduktion eine Förderung zu erhalten", verrät der Jungfilmer. Obwohl die Buchverfilmung mit professionellen Schauspielern geplant ist, bietet der Film auch Künstlern aus der Region eine Plattform, auf der ihre Werke sichtbar werden können. Möglich ist eventuell auch eine Mitwirkung als Komparse.

Ein spannender Aspekt der Verfilmung wird die Skulptur sein, die der Protagonistin zur unerwarteten Karriere verhilft, denn die gibt es noch nicht. Wer sie bis zum Filmbeginn gestalten wird, ist noch offen. Oberdick plant die Figuren aus dem Roman "etwas zu verjüngen", um ein breiteres Publikum ansprechen zu können. Wenn alles gut läuft, wird das Drehbuch Mitte nächsten Jahres fertig sein. Für die Produktion rechnet Jan Oberdick mit 60 bis 65 Drehtagen. Derweil schreibt Claudia Birkheuer bereits an ihrem zweiten Roman und wer den ersten gelesen hat, ist sicher schon neugierig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort