1. Die Stadt

Stadt soll Fernwärme von RWE übernehmen

Stadt soll Fernwärme von RWE übernehmen

Die Realisierung einer alten Grünen Forderung rückt näher: Die Übernahme des Heizwerkes und des Fernwärmenetzes, mit dem der ganz überwiegende Teil der Haushalte in Hochdahl mit Wärme versorgt wird, durch die Stadt Erkrath.

Bislang wurde von Stadtverwaltung und Geschäftsführung der Stadtwerke die Ansicht vertreten, eine Übernahme vom jetzigen Betreiber RWE vor 2027 sei aufgrund des im Jahr 1966 zwischen der Entwicklungsgesellschaft Hochdahl (EGH) und der Esso AG geschlossenen Vertrages nicht möglich. Nun zeigt sich, dass es vermutlich doch gute Chancen gibt, den seit inzwischen 50 Jahren laufenden Vertrag 2017 zu beenden und die Wärmeversorgung auf die Stadt oder die Stadtwerke zu übertragen, wie Bündnis 90/Die Grünen dies seit vielen Jahren fordern.

Peter Knitsch, Vorsitzender des Grünen Ortsverbandes: "Fernwärme ist eine umweltfreundliche Art der Wärmeversorgung. Für unsere Stadt gilt dies in besonderem Maße, seitdem das Heizwerk in Alt Hochdahl von Öl auf Erdgas umgestellt wurde und die Anlage gleichzeitig zur Erzeugung von Strom genutzt wird, mit dem die Stadtwerke Erkrath bis zu 50 Prozent der Erkrather Haushalte versorgen können". Kritik gibt es allerdings an der Preisgestaltung des Voreigentümers Esso Favorit beziehungsweise von RWE. Peter Knitsch: "Nicht zuletzt durch die faktische Monopolstellung besteht die Gefahr, dass die angeschlossenen Haushalte mit unangemessenen Preisen belastet werden. Gesichert ist inzwischen, dass in vielen Fällen zumindest die Anschlusswerte, über die der Grundpreis für die Wärmeversorgung berechnet wird, in zahlreichen Häusern zu hoch sind. Über viele Jahre hinweg wurden und werden zum Teil noch immer in diesen Fällen Eigentümern und Mietern in Hochdahler ungerechtfertigt hohe Wärmekosten abverlangt. Wegen des Verdachts überhöhter Preise läuft außerdem ein kartellrechtliches Überprüfungsverfahren gegen die RWE AG".

Durch die Übernahme des Fernheizwerkes durch die Stadt beziehungsweise eine städtische Gesellschaft besteht nach Ansicht der Grünen die Chance, faire Preise mit einer umweltfreundlichen Energieversorgung zu verbinden. "Die von den Grünen vor über zehn Jahren wesentlich mitbetriebene Übernahme des Erkrather Stromnetzes ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen und kann Vorbild sein für die Kommunalisierung auch der Fernwärme", meint Peter Knitsch. Inzwischen haben sich sowohl der Aufsichtsrat der EGH wie auch die Gesellschafterversammlung der Stadtwerke, die identisch mit dem Stadtrat ist, für eine Übernahme des Fernheizwerkes zum nächst möglichen Zeitpunkt ausgesprochen. Bündnis 90/Die Grünen werten dies als großen Erfolg und werden das Thema weiter intensiv verfolgen.