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Integrationskurs-Teilnehmer der VHS Erkrath besuchten katholische und evangelische Kirche: Lernen zahlt sich aus

Integrationskurs-Teilnehmer der VHS Erkrath besuchten katholische und evangelische Kirche : Lernen zahlt sich aus

Das ist Integration in der Praxis: Teilnehmer eines staatlichen Integrations- und Orientierungskurses der VHS Erkrath besuchten in den vergangenen Tagen die katholische St. Franziskus-Kirche und die evangelische Neanderkirche in Hochdahl.´Monatelang haben sie bei der VHS Erkrath Deutsch gelernt.

Mit Erfolg!

Ihr Zeugnis erhielten die Teilnehmer des staatlichen Integrationskurses bei der VHS Erkrath-Hochdahl von Bürgermeister Christoph Schultz im Rahmen einer kleinen Feier bereits am 19. Januar. Um sie dann auch mit deutscher Geschichte, Politik und Kultur vertraut zu machen, gehört für die erwachsenen Migranten anschließend ein sogenannter Orientierungskurs zum festen Programmpunkt ihrer sprachlich-kulturellen Integration.

Zum Abschluss dieses wichtigen Kursteils besuchten Teilnehmer aus Ägypten, Eritrea, Irak, Rumänien und Syrien die katholische St. Franziskus-Kirche in Trills und die evangelische Neanderkirche. Kursleiterin Doris Schilly: "Die überwiegend muslimischen Teilnehmer waren sofort einverstanden, eine katholische und evangelische Kirche zu besuchen. Sehr schnell und entgegenkommend haben beide Kirchengemeinden meine Anfrage nach einer Besuchsmöglichkeit beantwortet und schon für den nächsten Tag ermöglicht."

Für die katholische Gemeinde empfing Gertrud Gargagli die Besucher und führte sie durch das Gotteshaus. Die gebürtige Schweizerin, stellvertretende Sakristantin, erzählte, dass sie selbst einmal eine Migrantin in Deutschland war, wenn sie auch die Sprache nicht neu erlernen musste. Zum Abschluss des interessanten Rundgangs, der auch die Besichtigung des Orgel- und Altarraums umfasste, sprach sie ein Segensgebet und entließ die Gruppe mit guten Wünschen.

Auch Pfarrer Horlitz war sofort einverstanden, die abendlich ruhige Neanderkirche für die interessierten Teilnehmer zu öffnen. Sie erfuhren etwas über die Geschichte des evangelischen Kirchenhauses, bestiegen die Wendeltreppe zum Orgelraum und sprachen unter anderem über das Sakrament der Taufe. Interessant auch für Pfarrer Horlitz, was ein syrischer Flüchtling aus der Praxis seines Heimatlandes erzählte: In Syrien würden evangelische Christen im Erwachsenenalter getauft und beichteten vorher ihre Sünden im Angesicht der versammelten Gemeinde.