Klimaschutz sorgt für Diskussion

Erkrath · Es war eine recht kontroverse Diskussion, die während des vergangenen Ausschusses für Planung, Verkehr und Umwelt zu Tragen kam. Dabei ist der Grundgedanke durchaus lobenswert.

 Die Umwelt schonen und Geld einsparen - auch ein Thema in Erkrath.

Die Umwelt schonen und Geld einsparen - auch ein Thema in Erkrath.

Foto: SarahRichterArt/pixabay.com

(tb) Seit Jahren setzt sich die Stadt Erkrath vermehrt für das Klima ein. 2016 schuf die Politik sogar eine Stelle in der Verwaltung, die mit Lena Brümmer als Klimaschutzmanagerin belegt wurde. Auch die Stadtwerke haben vor einiger Zeit auf Ökostrom umgesattelt, verkaufen demnach ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien. Mit einem neuen Klimaschutz-Teilkonzept, welches auf die Liegenschaften der Stadt abzielt, soll nun den städtischen Gebäuden klimatechnisch zu Leibe gerückt werden. Die Adapton Energiesysteme AG, vertreten durch Dipl. Ing. Ralf Weber, stellte den Ausschussmitgliedern anhand einer kurzweiligen Präsentation das neue Teilkonzept vor. "Die Stadt besitzt 111 eigene Gebäude, von denen wir 71 Immobilien genauer kontrolliert haben", verrät der Fachmann. Warum die anderen Komplexe nicht betrachtet wurden, erläutert Weber ebenfalls. "Diese sind entweder jüngeren Alters, wurden kürzlich saniert oder stehen vor einem Abriss."

Für die betrachten Liegenschaften erstellte die Fachfirma Steckbriefe im IST-Zustand, welche auch künftig von Seiten der Verwaltung weiter gepflegt werden können. In diesem Steckbrief sind zudem Klimabilanz und Einsparpotenzial enthalten. Gleich 250 Maßnahmenvorschläge zur Sanierung und Umrüstung der betrachteten Gebäude wurden von der Adapton Energiesysteme AG eingereicht. "Für 56 Maßnahmen hat sich die Verwaltung schließlich entschieden", so Ralf Weber weiter. "Zu diesen Maßnahmen gehören die Handlungsfelder Dämmung, Gebäudetechnik und Organisation." Das einzusparende Geld lässt sich anhand der Daten veranschaulichen. So verbrauchen die städtischen Gebäude laut neuster Berechnung Strom im Wert von 574.000 Euro jährlich. Wesentlich kostspieliger sieht es im Bereich der Wärmeenergie aus. Diese schlägt mit 1,055 Millionen Euro dem städtischen Haushalt zu Buche. Durch eine Energieeffizienzsteigerung, so ist sich der Fachmann sicher, könnte ein Viertel der Kosten und der CO² — Emission eingespart werden.

Für die Politik ein lobenswertes Vorgehen, welches jedoch mit negativen Erinnerungen belastet ist. "In den 90er Jahren gab es schon einmal eine solche Detailuntersuchung. Auch von 2010 habe ich noch Unterlagen einer Analyse vorliegen. Das Konzept ist zwar gut präsentiert und durchaus schlüssig, es hilft aber nichts, wenn man die Probleme nie angeht", ist sich Peter Knitsch (Grüne) sicher. Rückenwind erhält er von Bernhard Osterwind. Der BmU- Politiker gibt zu bedenken, dass niemand in seinem privaten Haushalt einen solchen Zustand dulden würde. Diskussionsbedarf gab es zudem in Bezug auf den Maßnahmenkatalog. Immobilien waren entweder doppelt aufgeführt, andere "notwendige Komplexe" kamen gar nicht erst zum Tragen.

Dass es bei der Liste keinerlei Handlungsspielraum mehr gab, machte der Technische Beigeordneter Fabian Schmidt deutlich. Dieser gab an, dass bereits 24 Maßnahmen finanziell im aktuellen Haushalt verankert seien. Auch ein Antrag Seitens der Grünen, die Liste nochmals zu überarbeiten, wurde mehrheitlich abgelehnt.

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